Dienstag, 11. November 2008

Gefällt Euch Euer Buddhismus? Dankt einem Veteranen dafür!

Interessanterweise sind kürzlich einige miteinander zusammenhängende Dinge gleichzeitig passiert. In den letzten paar Wochen habe ich drei oder vier Emails von Leuten aus dem Militär erhalten, in denen sie mir mitteilten, wie sehr ihnen meine Bücher gefallen haben. Einer hat Hardcore Zen gelesen, während er im Irak stationiert war. Und ziemlich zur gleichen Zeit habe ich einige andere Emails erhalten, in denen Besorgnis über Leute beim Militär, die Buddhismus praktizieren, zum Ausdruck gebracht wurde. Diese anderen Emailer schienen davon überzeugt zu sein, dass jeder beim Militär, der sich für buddhistische Praxis und Philosophie zu interessieren beginnt, unmittelbar gezwungen sei, fahnenflüchtig zu werden und den Wehrdienst zu beenden. Und hier ist er, der Veteran´s Day, der perfekte Tag, um einen Artikel zum Thema zu veröffentlichen.

Ich fühle mich sehr geehrt dadurch, dass Leute von den Streitkräften mein Zeugs lesen. Ich frage mich manchmal, wie viele andere buddhistische Autoren Fans beim Militär haben. Einige sicher. Aber viele buddhistische Schriftsteller sind derart vehement politisiert, dass ich mir vorstellen kann, dass sie Menschen, die einer Arbeit dieser Art nachgehen, eher davon abhalten, sich mit Buddhismus zu beschäftigen.
Das ist eine Schande.

Der Titel dieses Artikels ist eine Anspielung auf einen Autoaufkleber, den man oft in den USA sieht, und auf dem steht: “Gefällt Euch eure Freiheit? Dankt einem Veteranen dafür!“ Der Buddhismus ist eine praktische Philosophie und eine Praxis für die reale Welt, die, in der wir tatsächlich leben, und nicht eine idealistische Religion, in der wir uns die fantastische Welt ausmalen, in der wir gerne leben würden. Ich denke, dass auch wir Buddhisten unseren Veteranen danken sollten.

Ihr wünscht Euch womöglich, wir lebten in einer Welt, in der unsere Freiheit, den Buddhismus zu praktizieren, nicht durch militärische Gewalt ermöglicht würde. Ich tue das definitiv. Aber wenn Wünsche 57er Tobacco-Burst Gibson Les Paul Gitarren mit Coffee/Cream PAF-Tonabnehmern wären, hätte ich ein Dutzend davon. Fakt ist, dass der Buddhismus immer nur in den Nationen zur Blüte gelangt ist, in denen das Recht der Bürger auf ihre Praxis durch ein starkes Militär sichergestellt wurde. Die traurigen Beispiele Afghanistan und Tibet fallen mir in diesem Zusammenhang ein.

Ich habe darüber bereits in einem Suicide-Girls-Artikel mit dem Titel “Buddhism Through Violence” geschrieben, daher möchte ich all das nicht erneut hier wiederkäuen. Aber ich möchte nochmal betonen, wie ich es auch in jenem Artikel getan habe, dass ich nicht glücklich über die Tatsache bin, dass unsere Freiheit den Buddhismus zu praktizieren durch Gewalt, oder zumindest die Androhung von Gewalt, geschützt werden muss. Aber ob ich damit glücklich bin oder nicht, ändert nichts an den Tatsachen. Wir können in der Welt nur Veränderung bewirken, wenn wir uns zunächst damit arrangieren, in was für einer Welt wir tatsächlich leben.

Zu der Frage, ob eine Person weiterhin ihren Kriegsdienst leisten kann, nachdem sie begonnen hat, den Buddhismus zu praktizieren: Ich wüsste nicht, warum nicht. Die Arbeit, die diese Leute erledigen, ist notwendig. Solange das Militär notwendig ist, möchte ich gerne, dass es ein Militär gibt. Wenn Leute in der Armee Zazen praktizieren, werden sie ihren eigenen Körper und ihren Geist besser in Balance bringen und ihren Beruf folglich mit größerer Effizienz und Sorgfalt ausüben. Die erweiterte Perspektive, die sich entwickelt, wenn ihre Praxis wächst, wird ihnen ermöglichen, die Macht, die wir ihnen gegeben haben, auf eine Art und Weise auszuüben, die für jeden Beteiligten vorteilhafter ist. Sie werden eher daran interessiert sein, wo immer sie sich befinden den Frieden zu erhalten und weniger daran, Ärsche zu treten. Es wird weniger unkontrollierte Gewalt geben, weniger Missbrauch von Alkohol und Drogen und mehr individuelle Stabilität bei unseren Streitkräften.
Das ist eine großartige Sache.

Besteht die Möglichkeit, dass Leute vom Militär, die Buddhismus praktizieren, durch seine Lehren der Gewaltlosigkeit dazu gebracht werden, den Wehrdienst zu verlassen? Bei einigen könnte das der Fall sein. Bei anderen nicht. Aber ich glaube nicht, dass diejenigen, die denken, sie wüssten, worum es im Buddhismus geht, das Recht haben zu sagen: Wer die Philosophie der Gewaltlosigkeit wahrhaft verstünde, würde das Militär mit Sicherheit verlassen. Das ist eine Angelegenheit, die jedes Individuum für sich selbst entscheiden muss. Es ist nicht deine Sache, ganz egal wie sehr du glaubst, dieses buddhistische Zeugs verstanden zu haben.

Daher möchte ich am Tag der Veteranen meinen Dank ausweiten an alle, die bei unseren Streitkräften dienen.

Montag, 21. Juli 2008

Das Leben ist häßlich, warum nicht Selbstmord begehen?*

In meinen Artikeln für Suicide Girls (dt.: Selbstmord-Mädchen) habe ich mich oft mit Mädchen befasst, aber selten mit Selbstmord. Letzte Woche hat ein Freund von mir einen Selbstmordversuch unternommen, aber Gott sei Dank ohne Erfolg. Vor 25 Jahren hat es ein anderer Freund erfolgreich versucht, und das geht mir noch immer an die Nieren. Als ich in Chicago lebte, spielte meine Band immer in einem Schuppen namens „Batteries“, der von Jim Ellison von der Band Material Issue gebucht wurde. Ich war ziemlich fertig, als ich herausbekam, dass er sich 1996 das Leben genommen hatte. Ihr Song „Valerie Loves Me“ wurde in einem Club gespielt, den ich diese Woche besuchte, was mich nur noch stärker dazu veranlasste, über Selbstmord und seine Konsequenzen nachzudenken. Ich kannte einige Leute, einschließlich eines Onkels und eines Arbeitskollegen, die langsamen Selbstmord begingen, indem sie sich selbst zu Tode tranken. Und ich selbst war auch ziemlich nahe daran, die Tat zu begehen.

Wir führten oft lange philosophische Debatten am Küchentisch des Punk-Hauses in der Nähe des Akroner Krankenhauses, wo fast jeder aus der Szene Tag und Nacht abzuhängen schien. Während einer dieser Debatten stimmten fast alle der Behauptung zu, dass der Suizid eine vertretbare Möglichkeit ist und dass es dem Individuum alleine obliegt, zu entscheiden, ob es ihn begeht oder nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich der Einzige war, der nicht zustimmte. Aber ich war bestimmt in der Minderheit. Ich glaube, dass viele „alternative“ Leute so ähnlich denken wie meine Freunde damals und Selbstmord für eine akzeptable Option halten.

Intellektuell gesehen ist es einfach, ein überzeugendes Argument dafür zu finden, dass Selbstmord niemanden außer der Person, die ihn begeht, etwas angeht. Aber in der Praxis, im echten Leben, ist das nie der Fall. Selbstmord hat eine zerstörerische Wirkung auf jeden, dessen Leben von einer Person berührt wird. Es ist egal, welch ein einsamer Wolf du bist, es gibt Leute, denen du etwas bedeutest, und es ist nie leicht, wenn sich Leute, die dir etwas bedeuten, umbringen. Mein Freund Iggy, der sich 1983 aufhängte, schien absichtlich seine Freundin verletzen zu wollen, die ihn kurz zuvor verlassen hatte. . Aber sie verließ ihn, weil es für sie der einzig mögliche Weg war, ihn zur Beschäftigung mit seinem Alkoholismus und seiner allgemeinen Destruktivität zu zwingen. Ich gebe ihr nicht die Schuld. Ich hätte dasselbe getan. Was er machte, war unglaublich fies und gemein. Und ich denke nicht, dass es seine Probleme wirklich löste.

Die meisten Religionen verbieten Selbstmord und stellen denen, die sich das Leben nehmen, fürchterliche Bestrafungen in der nächsten Welt in Aussicht. Ich bin sicher, dass sich beim Durchgraben der buddhistischen Literatur irgendeine Abwandlung davon auffinden ließe. Es muss irgendwo einen Sutra- oder Vinaya-Text geben, der angibt, welche zukünftige Inkarnation jene erwartet, die Selbstmord begehen. Aber ich kenne ihn nicht, da ich ein ziemlich lausiger buddhistischer Gelehrter bin. Das alleine sagt aber schon etwas aus. Denn, selbst wenn solch ein Text existiert, wird die Sache nicht großartig hervorgehoben. Es gibt eine Reihe wissenschaftlicher Artikel über das Thema im Internet. Hier ist einer. Hier ist ein anderer. Und hier ist noch einer.

Die vietnamesischen Buddhisten, die sich selbst angezündet haben, um gegen den Vietnamkrieg zu protestieren, sind sehr bekannt. Eine Zeitlang schien dies einer der nachhaltigsten Eindrücke zu sein, den die breite Öffentlichkeit im Westen vom Buddhismus hatte. Die Leute auf dieser Seite des Planeten hatten bereits von ihren frühen Gelehrten erfahren, dass der Buddhismus eine nihilistische Religion sei, voll von Gerede über Leiden und Leere. Daher war es vermutlich keine große Überraschung von Buddhisten zu hören, die sich selbst auslöschten. Der Buddhismus ist aber nicht nihilistisch. Und ich denke nicht, dass die Typen irgendjemandem einen Gefallen damit taten in Flammen aufzugehen.

Ich bin allgemein nicht besonders an den Ergebnissen der Forschung oder an der Massenmeinung interessiert. Ich habe die Artikel, die ich verlinkt habe, überflogen, habe sie aber nicht eingehend studiert. Es ist interessant, die Geschichte zu kennen, aber nicht wirklich notwendig. Im Buddhismus geht es meiner Meinung nach mehr um unsere eigene Erfahrung als um tradierte Erkenntnisse. Meine eigene Erfahrung lehrt mich, dass der Suizid keine vertretbare Option ist. Er kann die Probleme, die er lösen soll, absolut nicht lösen und verursacht eine Menge unnötiges Leiden und Kummer.

Menschen bringen sich um, um ihrem Leiden ein Ende zu bereiten. Ian Curtis hat es getan, um sein Leiden wegen seiner Ehe und seiner Finanzen zu beenden. Pete Ham brachte sich um, weil er wegen des Schicksals von Badfinger, der weltbesten Power-Pop Band, litt. Kurt Cobain brachte sich um, um sein Leiden wegen all der Bauchschmerzen zu beenden. Natürlich sind das alles grobe Vereinfachungen. Aber es ist klar, dass all diese Leute, genau wie alle anderen, die sich je das Leben nahmen, dies getan haben, weil sie den Selbstmord als einen Weg aus dem Leiden heraus ansahen. Es ist sicher nicht etwas, das man nur so zum Spaß macht.

Aber die Vorstellung, dass der Selbstmord dein Leiden beendet, kommt von dem Glauben, dass du und die Welt, in der du lebst, zwei verschiedene Dinge sind. Du glaubst, dass du diese Welt und damit das Leiden hinter dir lassen kannst. Aber meine Sicht nach Jahren der Zazen-Praxis ist, dass das nicht stimmt. Ich habe lange Zeit damit verbracht, die Grenzlinie zwischen dem, was ich als „mich“ bezeichne, und dem, was ich „Rest der Welt“ nenne, verschwimmen und verschwinden zu sehen. Ich bin nicht länger sicher, wo die trennende Linie ist. Mich beschleicht sogar der Verdacht, dass dieser Buddha-Typ möglicherweise richtig gelegen hat, als er sage, dass sie gar nicht existiert. In der Tat hatte ich ein paar Momente, in denen diese offenbar lächerliche Vorstellung sich mir derart aufgedrängt hat, dass ich sie nicht verleugnen kann.

Daher geht das, was ich hier zu sagen habe, etwas weiter als die alte “The Show must go on”-Tour, wo Leute argumentieren, dass du deinen Freunden und deiner Familie gegenüber die Verantwortung trägst, dich nicht in die Luft zu jagen und dein Gehirn ins Treibhaus hinaus zu schleudern. Du hast eine Verantwortung gegenüber dir selbst und sogar vor dem Universum als Ganzem, es nicht zu tun. Selbst wenn der Selbstmord das unmittelbare Problem löst, indem er eine miese Beziehung beendet oder deinen Bauchschmerzen ein Ende setzt, schwappt das Leiden, von dem du glaubtest, es gehöre dir alleine, wie eine Welle auf Teile des Universums über, die du als von dir getrennt zu betrachten gelernt hast. Für mich ist es unmöglich zu glauben, dass selbst die Person, die stirbt, nicht in einer gewissen Weise nach dem Selbstmord genauso weiter leidet wie zuvor. Ich glaube nicht länger, dass es möglich ist, diese Welt zu verlassen. Und weiter will ich darüber nicht spekulieren. Alles was ich über die Mechanismen sagen könnte, die daran beteiligt sind, dies zu ermöglichen, wäre bloß ein Haufen stinkender Gehirnfürze. Dennoch habe ich ein tiefes und unerschütterliches Gefühl, dass es stimmt.

Wie auch immer, bitte vergebt mir die Düsternis dieses kleinen Artikels. Was mein Freund letzte Woche getan hat, hat mich stark nachdenklich gemacht. Also, Leser von Hinsetzen, Klappe Halten, bringt euch nicht um! Das Leben ist schön, warum sich nicht stattdessen gesund ernähren?*

* Der Titel des Artikels kommt von einem Punkrock Compilation Album, das etwa 1979-1980 von New Underground Records veröffentlicht wurde. Darin sind Titel von den Descendents und Red Cross enthalten. Ich hätte gerne eine Pressung davon oder von seinem Nachfolger „Life Is Beautiful So Why Not Eat Health Foods“.

Montag, 2. Juni 2008

Spiritueller Krempel

Ich hab heute ein Gedicht geschrieben. Hier ist es:

Spiritueller Krempel, spiritueller Kack
Pack ´nen Haufen von dir in einen Sack
Nehm dich mit nach Haus
Und Stell dich dort aus
Werd dann transzendieren
Das illusorische Ich in meinem Hirn

Spiritueller Kram ist natürlich der ganze spirituelle Mist, den du in New Age Buchläden und Konsorten finden kannst. Heilkristalle, kleine Amuletts, diese kleinen Armband Dinger mit den Perlen drauf ...

Kann sein, dass es daran liegt, dass ich zu meiner Tätigkeit als spiritueller Lehrer gekommen bin wie die Jungfrau zum Kind. Ich wollte niemals ein spiritueller Lehrer oder, schlimmer noch, ein spiritueller Führer sein. Ich nehme aber an, dass viele Typen in dieser Szene es wollten. Dies war ihr Kindheitstraum. Sie übten vorm Spiegel und wünschten und hofften und machten endlich ihren Traum war. Gut für sie.

Letzten Samstag bei unserem wöchentlichen Zazen Treffen im Hill Street Center brach zwischen den üblichen zehn Leuten, die dort erscheinen, eine Diskussion darüber aus, wie wir unsere Tätigkeit ausweiten könnten. Ich sagte den Leuten dort, dass ich nicht den Wunsch habe, irgendetwas in der Art zu tun.

Ein paar von diesen Leuten waren einige Tage vorher zum anderen Ende der Stadt gegangen, um einen anderen Lehrer auszuprobieren. Sie waren erstaunt darüber, dass bei ihm jede Woche zwischen 75 und 100 Leute erscheinen und mit ihm meditieren. Wie kommt es, dass wir immer nur zehn sind? Und wie kommt es, dass wir immer noch Miete zahlen, wo wir doch Spenden sammeln und ein eigenes Zen Center für uns kaufen könnten?

So zu denken ist allerdings problematisch. Zum einen wird Zen Praxis niemals populär werden. Naja, sag niemals „nie“, stimmt's? Aber es wird nicht in nächster Zeit passieren und das ist in Ordnung. Sogar wenn 75 Leute in Hill Street auftauchten, wären trotzdem nur zehn da, denen es ernst ist, plus 65 Leute, die gekommen sind, um unterhalten zu werden. Und ich würde mich lieber nicht mit diesen anderen 65 Leuten beschäftigen müssen, die in die Quere kommen und ein Durcheinander verursachen.

Das Einzige, was diese zusätzlichen Leute wirklich beitragen, ist zusätzliches Geld. Und der einzige Grund, warum man das Geld braucht, ist eine Einrichtung zu schaffen, die diese zusätzlichen Leute unterbringen kann. Es ist wie eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt.

Bisher verdiene ich meine Brötchen durch das Schreiben und meine Arbeit im Filmgeschäft. Ich bin glücklich damit. Was das Schreiben angeht, so will ich so viele Bücher verkaufen wie nur möglich. Ich werde das Zeug anpreisen, bis ich den Geist aufgebe. Kein Problem. Kauft ein paar Bücher. Auf der linken Seite ist ein Link, um sie bei Amazon bestellen zu können. Oder seid bessere Menschen und kauft sie in eurem örtlichen Bücherladen. Und klickt jetzt zehn mal auf den Link zu meinen Suicide Girls Artikeln, damit die Leute denken ich hätte viele Leser. Kauft, kauft, kauft!!

Meine Praxis ist allerdings eine ziemlich persönliche Sache. Sie hat mir geholfen und es freut mich, sie anderen zugänglich zu machen. Ich versuche aber nicht, sie zu verkaufen. Ich sitze jeden Samstagmorgen und wenn Leute mitmachen wollen, gut. Wenn nicht, ist es auch gut.

Möglicherweise eröffne ich irgendwann einmal eine Art Zentrum. Ich möchte diese Möglichkeit nicht komplett ausschließen, aber zurzeit bin ich nicht sehr interessiert. Und auch wenn ich eine solche Einrichtung eröffnen würde - unsere Einstellung bliebe dieselbe: Wir sitzen für eine gewisse Zeit des Tages und wer möchte macht mit.

Sonntag, 25. Mai 2008

MINDFULNESS SCHMINDFULNESS

Ich bin so froh, dass Nishijima Roshi einen Blog Eintrag über Achtsamkeit geschrieben hat. Es ist der Artikel vom 24 Mai, 2008, der Link schickt dich nämlich nur zu seinem Blog. Ich habe den ganzen Achtsamkeits-Kram auf jeden Fall ziemlich satt, von daher finde ich es wunderbar, dass ein anderer genauso darüber denkt. Und nein, wir haben niemals über dieses Thema gesprochen.

Schon neulich habe ich gesagt, dass ich den Achtsamkeits-Kult der heutzutage im Buddhismus herangewachsen ist gänzlich zerstören will. Wie Nishijima zeigt, hat das Wort "Achtsamkeit" die Bedeutung bekommen, sich immer tiefer den eigenen Kopf zu verbohren, was niemals Buddhismus ist. Ich glaube, ich habe schon mal darüber gelästert. Aber ich lebe in einem Meditationszentrum, wo verschiedene Lehrer unterrichten, und ich kann dir nicht sagen, wie oft ich schon in meinem Zimmer war und hörte, wie jemand über Achtsamkeit plapperte. Wenn ich dann, nachdem die Gruppe gegangen ist, aus meinem Zimmer komme, finde ich folgendes vor: die Tür ist unverschlossen, die Fenster weit offen und die Stühle überall kreuz und quer verteilt … Was zur Hölle lernen sie dort für eine Art von Achtsamkeit?

Es ist so ein Scheißwort. Egal, nur ein bisschen Werbung für Nishijimas Blog. Und wenn ich schon von Werbung spreche, schau dir hier die für die Zero Defex CD an.

26.05.08

NEUER SUICIDE GIRLS ARTIKEL (Mai, 2008)
und mehr über MINDLESS MINDFULNESS

(SINNLOSE ACHTSAMKEIT)

Hab einen neuen Suicide Girls Artikel veröffentlicht. Wieder einer über Pornos. Ich schwöre, ich werde irgendwann aufhören, immer wieder Artikel über dasselbe Thema zu schreiben. Vielleicht wenn die Leute mich nicht mehr danach fragen.

Gerade erst bin ich aufgewacht, also habe ich nicht vor noch mehr über Achtsamkeit zu erzählen, wenn schon vielleicht später. Die Sache mit den Wörtern im Buddhismus ist so, dass wenn die breite Öffentlichkeit sich an sie hängt und sie auf ihre Art definiert, dann sind die Wörter tot. Ich denke, es ist Zeit das Wort "Achtsamkeit" zu begraben. Es ist einfach nur noch abgedroschen. Und wie gesagt (siehe oben), zielt Achtsamkeit, wenn sie praktiziert wird auf einen nicht ganz klaren Zustand im Kopf des Denkens und Denkens und Denkens, während du dich selbst dazu beglückwünscht, wie achtsam du doch bist. Verschließ die Gott verdammten Türen und Fenster, wenn du das Haus anderer Leute verlässt!

An der einzigen Stelle, von der ich weiß, an der Dogen das Wort Achtsamkeit benutzt, sagt er,

"Achtsamkeit ist der Esel, der den Brunnen anschaut. Es ist der Brunnen, der den Esel anschaut. Es ist der Esel, der den Esel anschaut. Es ist der Brunnen, der den Brunnen anschaut."
Er sagt außerdem,
"Ohne zu wissen, wer es dir lehrte, denkst du, dass das Bewusstsein eine Funktion des Gehirns ist. Wenn ich sage, dass das Bewusstsein Gras und Bäume ist, glaubst du es nicht."
Und selbstverständlich gebrauchte Dogen das Wort "Achtsamkeit" überhaupt nicht. Ebenso Buddha. Das Wort existierte zu ihrer Lebenszeit nicht einmal. Die englische Sprache selbst existierte nicht einmal zur Zeit Buddhas. Später werde ich das japanische Wort nachschlagen, das Dogen benutzte, und das hier von Nishijima/Cross als "Achtsamkeit" übersetzt wurde*.

Das Ding ist aber, dass die "Achtsamkeit", die heutzutage gelehrt wird, zu implizieren scheint, dass wir achtsam sein müssen. Als ob wir irgendwie über Achtsamkeit verfügen könnten. Nee. Das geht nicht. Achtsamkeit ereignet sich ständig, wir müssen ihr aus dem Weg gehen.

* (Einige Stunden später von Brad W. hinzugefügt. Anm.d.Red.) Sieht so aus, als ob ich einen Fehler gemacht habe! Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben (Hallo Trolle)! Ich dachte immer, in der Esel-Brunnen Zeile ginge es um Achtsamkeit. Ich habe es sogar so in mein Buch Sit Down And Shut Up geschrieben. Das beweist, dass man niemals dem trauen kann, was in Büchern steht! Blamabel!!

In Wahrheit steht der Esel-Brunnen Kram im Kapitel "Erzeugt kein Unrecht" (諸悪莫作 SHOAKU MAKUSA, Kapitel 10, Buch 1 der Nishijima Übersetzung des Shobogenzos) und lautet:

[Die Beziehung] zwischen dem "Unrecht" und dem "Es-nicht-Erzeugen" ist nämlich nicht [einseitig]. Wenn es so wäre, würde der Brunnen nur den Esel anschauen, [wenn sie sich begegnen,] aber der Brunnen schaut auch den Brunnen an, der Esel schaut auch den Esel an, der Mensch schaut auch den Menschen an, und der Berg schaut auch den Berg an. ( Zitiert aus: Shobogenzo, Band 1, Kristkeitz Verlag)
Nishijima erklärt das Kapitel in seinem Blog genau hier.

Dies bezieht sich auf einen Koan, der im Eihei Koroku steht (永平禅師語録 Die aufgezeichneten Worte von Eihei Zenji, auch bekannt als Dogen). Der Koan lautet:

Meister Sozan fragte einst einen Mönch: "Wie ist es, wenn der Dharma Körper der Realität, Form in Übereinstimmung mit den Lebewesen manifestiert, so wie der Mond im Wasser gespiegelt wird?" Der Mönch sagte: "Es ist wie ein Esel, der einen Brunnen anschaut". Sozan sagte: "Du hast ziemlich viel gesagt, aber du hast nur 80 Prozent darüber gesagt" Darauf fragte der Mönch: "Meister, was sagst du?" Sozan antwortete: "Es ist wie der Brunnen, der den Esel anschaut."
Die einzige Stelle, die ich finden kann, in der Dogen sowas wie das Wort "achtsam" benutzt, taucht im Zazengi (坐禅儀) auf, "Anleitung zum Zazen". In der Übersetzung von Kazuaki Tanahashi, welche im Buch Moon In A Dewdrop erschienen ist, heißt es, "sei achtsam auf die vorübereilende Zeit." Ich habe es überprüft. Die original Zeile ist Folgende: 光陰を護惜べし. Carl Bielefeldt übersetzt dies als, "schätze den Wert der vorübereilenden Tage und Nächte hoch." Die beiden Wörter 光陰 und 護惜 sind nicht mehr im allgemeinen Gebrauch. 光陰 Bedeutet ungefähr, "Licht und Dunkelheit". Und nur nebenbei, für die unter euch, die denken ich hätte einen verdorbenen Charakter, zufällig kenne ich das Schriftzeichen aus dem Wort 陰毛, was Schamhaar heißt, oder wörtlich "Haar in der Dunkelheit". Das Wort 護惜 ist eine Kombination aus zwei Schriftzeichen, die "schützen" () und "kostbar" () bedeuten. Das ist das Wort, das Tanahashi als "achtsam" übersetzt. Es ist nicht so weit hergeholt, wie die Übersetzung Brian Victorias von Kodo Sawakis Äußerung "wir hatten es satt zu töten" mit "wir konnten nicht genug vom Töten kriegen". Es ist eine kleine, aber dennoch völlig akzeptable, Übersteigerung hier das Wort "achtsam" zu verwenden.

Pass darauf auf, nicht an Worten festzukleben (sagt ein Typ, der gerade ein paar Stunden seines Urlaubs dem Nachschlagen einiger Wörter gewidmet hat). Sagt nicht, ich hätte nie etwas für euch nachgesehen!

28.05.08
Achtsamkeit (zum tausendsten Mal)

Mein Gott! Ich habe mich zwei Mal geirrt! Die ersten beiden Male in meinem ganzen Leben in denen ich einen Fehler gemacht habe! Was ist nur los?

Danke an Ted Biringer und Dosho Port für das Auffinden weiterer Stellen, an denen das Wort "Achtsamkeit" oder Ähnliches in Dogens Schriften noch auftaucht. Die längste und vollständigste Erklärung, die er darüber gibt, bietet das Kapitel SANJUSHICHI-BON BODAI BUNPO 三十七品菩提分法. Dies ist das Kapitel 73 des 95 Kapitel-Shobogenzo und erscheint als das erste Kapitel im 4 Buch der Nishijima/Cross Übersetzung oder im Kapitel 1 von Buch 10 in der Shobogenzo Übersetzung Nishijimas ins moderne Japanisch. 現代語訳正法眼蔵, welches auch Dogens tatsächliche Worte enthält).

Hier ein bisschen von dem, was Dogen sagt:

"Bewusstheit" als eine Wurzel ist eine Ansammlung roten Fleisches, [ein Mensch, der] wie ein kahler Baum ist. Eine Ansammlung roten Fleisches nennen wir "einen kahlen Baum", und ein kahler Baum zu sein, ist die Wurzel der Bewusstheit. Ihr seid diese Bewusstheit, wenn ihr euch selbst im Dunklen ertastet. Es gibt eine Bewusstheit des Körpers und eine Bewusstheit, in der ihr euch euer selbst nicht bewusst seid. Es gibt eine Bewusstheit, in der Gedanken und Empfindungen auftreten, und eine Bewusstheit, in der ihr euch eures Körpers nicht bewusst seid.
Bewusstheit [oder die natürliche Fähigkeit, in der Gegenwart zu sein,] ist ohne Zweifel die Lebensgrundlage aller Menschen auf der ganzen Erde, und sie ist die Lebensgrundlage aller Buddhas der zehn Richtungen. In einem Augenblick der Bewusstheit mag es viele Menschen geben, und in einem Menschen gibt es viele Augenblicke der Bewusstheit. Dennoch gibt es Menschen, die Bewusstheit haben, und solche, die sie nicht haben. Ein Mensch lebt nicht unbedingt im Zustand der Bewusstheit und die Bewusstheit selbst hat nicht unbedingt etwas mit einem Menschen zu tun. Selbst wenn dies so ist, ist die Tugend der vollkommenen Verwirklichung da, wenn ihr in der Lage seid, eure natürliche Bewusstheit zu bewahren. ( Zitiert aus: Shobogenzo, Band 4, Kristkeitz Verlag)
Das Wort, das in der (engl.) Nishijima/Cross Übersetzung als Mindfulness übersetzt wird, ist 念. (In der deutschen Kristkeitz Übersetzung "Bewusstheit", Anm. d. Red.). Im modernen Japanisch wird dieses Zeichen "nen" ausgesprochen und bedeutet Sinne, Ideen oder Bewusstheit, Gewahrsein. Im gewöhnlichen Gebrauch erscheint es in Worten wie 残念 (zanen) "bedauerlich", bei dem sich das erste Zeichen auf Dinge bezieht, die gewöhnlich als fehlend gedacht werden oder 念入り (neniri) "vorsichtig" bei dem das zweite Zeichen in etwa "hinzufügen" oder "eintreten" bedeutet. Im nicht buddhistischen Kontext wird das Wort gewöhnlich nicht als Mindfulness übersetzt. "Mind", ohne "-fulness" ("Geist", ohne "-Anfüllung/Fülle") könnte auch eine gute Lesart für sein. Versuchs mal auf diese Weise und schau, was es dir sagt. Ist ein bisschen anders, oder?

Falls du es kompliziert magst, das chinesische Zeichen besteht aus zwei Teilen. Das Zeichen oben bedeutet "jetzt", während das unten "Mind" (Geist) oder "Herz" bedeutet. Im buddhistischen Kontext wird im Englischen meist als "Mind" übersetzt. Also, wer auch immer sich das Zeichen erdacht hat, schien wohl den Zustand des Geistes genau im Jetzt herauszustellen zu wollen. Wofür auch immer meine Sprachanalyse gut sein soll, sie ist nicht viel wert. Nur ein bisschen Kanji Spielerei für euch alle. Nishijima erzählte mir einst die Geschichte, wie er einen Bibelgelehrten in Israel besuchte. Der Besuch, sagte er, zeigte ihm "die Gefahren des Glaubens an alte Texte." Wir verfangen uns in Streitereien um Wörter, die unglaublich blöd sind, selbst wenn sie sich verdammt schlau anhören.

Der Punkt ist, dass das Wort "Mindfulness" im aktuellen Gebrauch, solch ein unsinniger Begriff geworden ist, dass er mehr schadet als nützt. Es ist Zeit ihm die Luft raus zulassen und ihn aus seinem Elend zu stoßen.

Fuck mindfulness.

Meine Freundin Tonen erzählte mir die Geschichte, dass, während sie in Japan war, ihr ein Zen Meister, den sie dort traf, erzählte, dass Amerikaner, die seinen Tempel besuchten, sich bei ihm immer überschwänglich darüber ausließen, wie achtsam sie doch wären. "Steckt eure Video Kameras weg," sagte er ihnen, "Ihr nehmt euch nur selbst beim achtsam sein auf!"

Beim Lesen von dem, was Dogen schrieb, wird klar, dass das Wort weitestgehend missverstanden wurde, sogar zu seiner Zeit unter den Leuten, zu denen er sprach. Deswegen versuchte er ihr gewöhnliches Verständnis des Wortes auf eine Weise zu verdrehen, wie sie es nicht erwartet hätten.

Auf jeden Fall enthält dasselbe Kapitel die Zeile, "Höre nicht auf die ungenügenden Worte von Zen Meistern und dergleichen." Da habt ihr's!

Montag, 10. März 2008

Was bringt mir Zazen?

Am Sonntag habe ich die erste von drei Sitzungen bei Karuna Yoga in Los Feliz (L.A.) geleitet. Es war eine gute Sitzung, obwohl drei Leute abgewiesen wurden, die eine Stunde zu spät kamen, weil sie nicht mitbekommen hatten, dass an diesem Morgen Zeitumstellung war. Tut mir leid. Ihr habt aber noch zwei weitere Gelegenheiten, es hinzukriegen. Sonntag, den 16. März, um acht Uhr morgens und Sonntag, den 23. März, um die gleiche Zeit.

Bei Karuna bekam ich eine Frage gestellt, die sehr oft aufkommt. Sie lautete ungefähr: „Wenn ich diese Zazen-Praxis
aufnehme, was bringt mir das?“

Es gibt Millionen Variationen dieser Frage und jeder Zen-Lehrer wird ständig mit ihr konfrontiert. Mein Freund Greg Fain vom San Francisco Zen Center sagte, dass die Beantwortung dieser Frage umso schwieriger wird, je mehr man Zazen übt. Sehr oft geben Zenlehrer Antworten, die oberflächlich oder herablassend scheinen: „Nix!“ ist eine recht gebräuchliche Entgegnung. Aber wir sind nicht oberflächlich, sondern bloß ehrlich.

Die meisten Meditationslehrer versuchen dir ihre Technik schmackhaft zu machen, weshalb sie nette, einfache Antworten auf diese Frage haben. Sie werden dir etwas von Gelassenheit erzählen, von Geistesfrieden, ja sogar davon, die Erleuchtung zu erreichen. Langfristig hat Zazen sicherlich all´ diese Vorteile. Aber ich hasse es, sie zu betonen, denn wenn du in deiner Praxis auf diese Dinge spechtest, dann wird die bloße Tatsache, dass du sie erreichen willst, dich davon abhalten, sie zu erreichen. Gerade weil du ständig außerhalb deines tatsächlichen Geisteszustandes nach Geistesfrieden suchst, hast du niemals Frieden. Gerade weil du außerhalb dieses Moments nach Erleuchtung suchst, hast du keine Chance auf Erleuchtung. Du kannst sicherlich seltsame Geisteszustände erreichen, von denen dir skrupellose Lehrer erzählen werden, dass es die Zustände sind, die du suchst. Aber ich würde auf keinen von denen hören. Was wissen die überhaupt über deinen Geisteszustand?

Auf einer gewissen Ebene könnte man tatsächlich sagen, dass man durch die tägliche Zazen-Praxis “etwas bekommt”. Ich hätte sie definitiv nicht 25 Jahre lang aufrecht erhalten, wenn sie komplette Zeitverschwendung wäre. Aber um irgendetwas davon zu haben, musst du den Gedanken, dass du jemals irgendetwas davon haben wirst, fallen lassen. Schau einfach genau, wo du in diesem Moment bist. Das reicht.

Muss jetzt meine Brötchen verdienen. Tschau!

ADDENDUM

Fast unmittelbar nachdem ich diesen Eintrag eingestellt hatte, schrieb irgendein anonymer Poster:

„Ich hätte sie definitiv nicht 25 Jahre lang aufrecht erhalten, wenn sie komplette Zeitverschwendung wäre.“ Das ist eine ziemlich dumme Äußerung. So schaut´s also mit Zazen aus... . In Hardcore Zen sagtest du, man solle nur sitzen. In Sit Down and Shut Up sagtest du, man solle im Halb-Lotos sitzen. Und Dogen sagt, man habe ohne Lehrer keinen Zugang zum echten Zen. Ich bin enttäuscht, da es sich, je mehr ich mich darin vertiefe, immer mehr anhört wie all` das andere Zeugs da draußen.

Diese Frage bringt einen weiteren interessanten Aspekt der Praxis ans Tageslicht, der mit der Eingangsfrage zusammenhängt. Niemand wird versuchen, dir Zen zu verkaufen. Nun, ein paar Typen (ich werde keine Namen nennen) wollen dir etwas verkaufen, das sie Zen nennen. Aber das ist nicht Zen.

Warum sollte ich versuchen euch Zen zu verkaufen? Ich kriege kein Geld dafür. Ich bekomme keine Bonuspunkte vom Hauptbüro in der Fukui-Präfektur. Ich bekomme im Himmel keinen Kranz dafür, dass ich mehr Seelen gewonnen habe. Ich habe keinen Grund euch Zen zu verkaufen. Ihr denkt, dass ich durch die Retreats und Vorträge Geld verdiene? Ha! Die Dinger kosten mich immer mein letzes Hemd. Hätte ich keinen Beruf und keine Beschäftigung als Autor, dann könnte ich nicht mal in Betracht ziehen sie durchzuführen. Ich denke, dass die meisten Zenlehrer eine ähnliche Einstellung bezüglich der „Vermarktung“ der Praxis haben. Du willst eine lukrative Karriere? Werd´ bloß kein Zenlehrer.

Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich versuche ja tatsächlich, euch meine Bücher zu verkaufen. Los, kauft sie! Durch sie bekomme ich Geld. Einer der Gründe, warum ich dieses Blog betreibe, ist es, diese Bücher zu verschachern. Aber das ist ne ganz andere Kiste. In diesen Büchern geht es um meine Zen-Praxis. Aber die Bücher selbst sind nicht Zen-Praxis.

Die Belohnung, die ich dafür kriegen würde, dass mehr Leute Zen praktizieren, ist eine friedvollere, stabilere Welt. Und das will ich tatsächlich. Also ja, vielleicht versuche ich doch, euch Zen zu verkaufen. Ich nehme alles zurück.

Freitag, 15. Februar 2008

Valentinstag mit den Suicide Girls

Für euch Leute dort draußen, die noch immer Beweise dafür brauchen, dass Brad Warner tatsächlich der Porno Buddhist ist, (ich muss das gesetzlich schützen lassen, es könnte schließlich irgendwann einen guten Buchtitel abgeben) und es verdient hat Gegenstand des Gelächters im Buddhismus zu sein, hier ist ein Foto von der großen Suicide Girls Party gestern Nacht, die im Namen von PETA 2 stattfand. Ja richtig, es ist PETA 2 gemeint und nicht PETA. Fragt mich nicht nach dem Unterschied, denn ich kenn ihn nicht. Ich bin schlecht darin, mir Namen zu merken. Aber hier ist, was mein verrottetes Zen-Hirn ausspucken kann. Die Frau in Rot, um deren Schulter ich meinen Arm habe, ist Arabia, gleich hinter ihr in Schwarz ist Aspen, die regelmäßig unsere Zazen Sitzungen in Santa Monica besucht und die Frau ganz links, deren linkes Auge und linke Schulter auf dem Bild sind, ist Sam, die auch an den Samstags Zazen Sitzungen teilnimmt.

Die Party war laut. Ich wollte nicht zu lang bleiben, da Aspen mich mitgenommen hatte und den nächsten Tag arbeiten musste. Damit war ich einverstanden, denn ich bin ohnehin keine Nachteule. Die Stunde, die wir im Roxy waren, hat echt Spaß gemacht. Allerdings bin ich kein Partylöwe. Somit hat die Stunde auch völlig ausgereicht. Sam war Teil der Modenshow, die hauptsächlich aus Unterwäsche und falschem Fell bestand. Allerdings keine falsche- Fell Unterwäsche, was sicherlich interessant gewesen wäre. Meine Freundin Cake hat auch an der Modenshow teilgenommen, nur leider habe ich sie bevor wir los mussten nicht mehr angetroffen. Cake, falls du das hier lesen solltest, es war nicht bös’ gemeint.

Montag, 4. Februar 2008

Angst

Eine kleine Klarstellung, bevor wir anfangen: Vor langer Zeit schrieb ich einen Hinweis auf dieser Seite, in dem es heißt: “Ich freue mich über Eure Emails. Aber bitte beachtet, dass, wenn ihr mir eine Email schickt, ich diese entweder in diesem Blog hier oder auf “Suicide Girls”, verwenden könnte“. Diesen Hinweis findet Ihr da drüben zu Eurer Linken, wenn Ihr ungefähr ein Drittel des Wegs runterscrollt. Ich wünschte, er könnte weiter oben stehen. [Dieser Hinweis gilt für Brads Originalblog – Anm. der Red.]

Wie auch immer, dies gilt für alle Emails, die ich als Antwort auf Artikel und Bücher bekomme, die ich geschrieben habe, aber auch für Fragen bezüglich der Übung und so was. Wenn Ihr nicht wollt, dass das, was Ihr schreibt, veröffentlicht wird, dann sagt es mir bitte. OK?

Nachdem ich das klargestellt habe, möchte ich hier die Frage eines Lesers veröffentlichen, die einige von Euch interessieren könnte:

Hey Brad,

Wie läuft´s? Ich bin ein Fan deiner Bücher. Hab Hardcore Zen zweimal gelesen und lese gerade Sit Down and Shut Up. Bloß als Hintergrundinfo: Ich meditiere seit fünf bis sechs Jahren täglich und mache seit ein wenig mehr als einem Jahr Shik-an-taza (das könnte falsch geschrieben sein). Ich habe das Gefühl, dass ich in letzter Zeit halbwegs anständig Sitze.

Ich habe ein Problem, weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, und hoffe auf ein wenig Rat. Mein Vater starb vor ungefähr vier Jahren, und seitdem helfe ich ziemlich viel bei der Pflege meiner Mutter mit. Ich hatte in dieser Zeit auch Probleme mit Stress. Kürzlich habe ich, wahrscheinlich durch meine Meditation, festgestellt, dass ich mir die ganze Zeit Sorgen um den Tod mache oder, um genauer zu sein, Angst vor dem Tod habe aber auch Angst davor, mein Leben zu vermurksen. Ich habe Angst davor, etwas Falsches zu tun und verletzt zu werden oder etwas zu tun, das mein Leben in die falsche Richtung treibt. Wenn meine Freunde oder meine Familie einen Ausflug machen, sorge ich mich ständig darum, dass ihnen ein Unfall oder sowas zustößt, und ich glaube, dass ich ihnen im Falle, dass sowas passiert, vorher all meine Zeit widmen muss, da ich auch nichts bereuen will. Das ist ein Problem. Ich kann mein Leben nicht richtig leben, da ich mir ständig über solchen Blödsinn Gedanken mach.

Und ich weiß, dass es Blödsinn ist, und nicht mehr (auf einer intellektuellen Ebene zumindest). Versteh mich nicht falsch, ich suche nicht nach einem Heiland, aber falls ich etwas dagegen machen kann oder du eine Idee hast, die mir helfen könnte, würde ich mich sehr darüber freuen.

Danke nochmal, Bruder,

Matt.


Matt,

Danke für deine Mail. Ich wünschte, ich hätte eine magische Lösung für dein Problem. Aber es gibt keine.

Letztlich sind sogar deine tiefsitzendsten und scheinbar realen Ängste nur Gedanken. Jeder fürchtet sich vor irgendetwas. Das Problem hat nichts mit der spezifischen Natur dieser oder jener Angst zu tun. Ob es sich um Angst vor dem Tod, Höhenangst oder Angst vor Enten mit Melonenhüten handelt, es ist immer das selbe Zeugs.

Es ist sehr schwierig, die Wurzeln unserer Angst auszureißen. Das wirst du vermutlich nie ganz schaffen. Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt oder gab, der sich von all dem befreien konnte, Buddha eingeschlossen.

Eine Sache, die mir hilft, ist mich damit zu konfrontieren. Nishijima Sensei sagte mir mal so etwas wie “Ich versuche, mir verhasste Informationen immer genau anzusehen”. Was bedeutet, dass es oft hilft, sich mit etwas, vor dem man sich fürchtet, genau auseinanderzusetzen. In meinem Fall war es eine intensive Angst vor der Chorea Huntington, einer Erbkrankheit, die meine Mutter getötet hat. Also ging ich her und las so viel wie möglich darüber. Es war mir ein Gräuel, das zu tun. Aber die Lektüre zeigte mir nur einen Haufen kluger Leute, die mit Theorien um sich warfen. Sie wussten wirklich überhaupt nichts. Diese Auseinandersetzung half mir stark dabei, meine ständige Angst vor der Krankheit zu besiegen. Diese Angst taucht nach wie vor hin und wieder in meinem Geist auf. Ich weiß nur, dass es keinen Sinn macht, ihr Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Angst vor dem Tod und die Angst davor, Dein Leben zu vermasseln, sind nur Gedankenschleifen in Deinem Kopf. Sie bedeuten nichts. Du musst nicht an sie glauben. Du musst dir nie selber glauben.

Ich hoffe, dass dir dieser Rat ein bisschen was gebracht hat.

Brad

Montag, 28. Januar 2008

BDSM mit Gott

Vor ein paar Nächten traf ich eine Stripperin mit einem Three Stooges Tattoo in einer Bar namens Tigress [Tigerin, grausame Frau]. Sie gab einer meiner Begleiterinnen eine saftige Ohrfeige, während sie einen heftigen Lap Dance für sie vorführte. Sie bedrohte meine Eier mit Plateauschuhen, an deren Fersen Spikes befestigt waren. Sie zischte mir ins Gesicht, das sie auf BDSM steht. Sie sagte, dass sie riesige Angelhaken an ihrem Rücken hätte, an denen sie ihren blutenden Körper von der Decke hängen lassen würde, bis ihre Schreie von den Ziegelsteinwänden des Verlieses widerhallen würden. Sie sagte, dass ihre Schamlippen mit 5-Zoll-Nadeln durchstochen wurden. Sie sagte, dass sie jahrelang für Lloyd Kaufman von Troma gearbeitet hätte. Ich habe gehört, wie das sein soll. Die Lady konnte eine Menge Schmerz aushalten.

Edgeplay (BDSM) [im Original wird der Begriff "Edgeplay" benutzt, für den es bisher keine deutsche Entsprechung gibt]. Das ist mal ein Begriff, den ich noch nicht kannte. An die Grenze gehen. Eine Verletzung oder sogar den Tod riskieren für etwas Nervenkitzel, eine Stimulation, einen Orgasmus, der schließlich all den Lügen gerecht wird, die man dir über Orgasmen erzählt, eine glühend heiße Explosion nackter Nervenenden, welche für immer die gesamte Dunkelheit im Zentrum deines Herzens ausradiert ...

Schau mal - wir alle tun, was wir tun, um einen Weg in dieser verrückten alten Welt zu finden, um das zu befriedigen, von dem wir glauben, dass es befriedigt werden müsste, und um etwas Geld zu verdienen. Es ist nicht meine Sache, ein Urteil darüber zu fällen, wie sie meint, ihr Leben führen zu müssen. Ich bin froh, dass es Leute wie sie gibt. Es sorgt dafür, dass die Dinge interessant bleiben.

Aber du willst SM? Ich habe SM für dich.

Zazen ist SM mit deiner unsterblichen Seele. Zazen ist SM mit Gott.

Die Atheisten waren vor ein paar Wochen völlig aus dem Häuschen, als ich meinte, dass sie gar nicht wüssten worüber sie reden. Was weißt du über Atheismus? Du sitzt bewegungslos da sogar ohne eine Domina, die dich quält und dich dadurch von dem ablenkt, was wirklich ist. Du verbringst einige Jahre genau an dieser Stelle, von Angesicht zu Angesicht mit dir selbst. Dann kannst du zurückkommen und mit mir darüber reden, ob Gott existiert oder nicht. Und bis zu dem Tag hast du dir nicht das Recht verdient, mir irgendeinen Scheiß über Gott zu erzählen. Also verpiss dich mit all deinen ach so wohlüberlegten Worten und Worten und Worten und Worten. Atheisten labern Scheiße.

Es gibt keinen Gott, und Er ist dein Schöpfer.

Wenn du deine Meditation sanft und süß willst, mit einer angenehmen, beruhigenden Stimme, um dich da durch zu bringen, dann bleib weg von Zen. Aber wenn du Lust auf richtiges SM hast, dann komm mal einen Samstagmorgen bei mir vorbei und ich zeig dir, wie’s geht.

Aber pass auf. Diese Art von SM taucht nicht Zähne fletschend und mit Lust auf Blut auf. Niemand schreit dich an, niemand schlägt dich mit einem Stock, es wird dir sogar niemand sagen, wenn du alles falsch machst. Es ist sehr gemütlich hier, sehr freundlich und einladend. Überall Lächeln. Wir setzen sogar etwas Tee für dich auf und erzählen dir abgelutschte Witze. Nicht nötig sich aufzuspielen. Das ist, weil wir wissen, wer die strengste Herrin von allen ist. Wir werden nicht mal versuchen, es mit der Bestrafung, die sie verteilen kann, aufzunehmen. Das Äußerste, was wir tun können, ist, dich in ihre Richtung zu schicken und dich entscheiden zu lassen, ob du lieber winselnd mit eingezogenem Schwanz davonlaufen willst.

Die meisten Leute haben nicht den Mumm, den man braucht, um sich selbst gegenüberzustehen. Das ist keine Urteilsverkündung. Das ist eine Tatsache des Lebens. Wir konfrontieren uns lieber mit allem anderen, nur um den Schrecken zu vermeiden, unserem eigenen Herzen und Geist gegenüberzutreten. Lederfesseln und Peitschen kommen nicht mal annähernd dran. Die grundlegende Natur deines eigenen Wesens? Das ist furchterregend. Das kann dich ziemlich schnell klein kriegen. Dich in Scheiben schneiden und dabei nicht einmal ins Schwitzen geraten.

Ich war nie an irgendeiner Art von Meditation interessiert, die nicht SM war. Ich hatte nie viel Geduld mit Leuten, die mich durch irgendeinen speziellen Ablauf führen wollten. "Stell dir vor, wie das weiße Licht des Kosmos deinen Körper umhüllt ..." Scheiß drauf. Behalt deine Bilder und Geschichten. Jeder religiöse Irre, den ich getroffen habe - und ich habe so einige getroffen - hatte Bilder und Geschichten, die er in meinen Kopf stopfen , und mir beibringen wollte, wie ich diese auf Befehl wieder hochwürgen konnte. Als ob Gott sich dafür interessieren würde, ob ich ihre blöden Märchen vortragen konnte, wenn es verlangt wurde. Sie konnten sich ihre Geschichten sonst wohin stecken. Ich wollte alles wegschaufeln, was ich nicht brauchte, und zum innersten, glühenden Kern zu kommen. Der einzige Weg, alles abzustreifen, ist alles abzustreifen.

Der Zen-Weg ist quälend langsam. Wenn sie dich mit Haken in deinem Rücken aufhängen, dann nehmen sie dich wenigstens nach einigen Minuten wieder runter. Wir (aber) lassen dich einfach verknotet wie eine Brezel für mehrere Tage oder Wochen da sitzen. Es wird eine verdammte Ewigkeit dauern, bevor du überhaupt eine Ahnung hast, warum du deine ganze Zeit damit verschwendest, Wände anzustarren. Patentlösungen sind für hyperaktive Vollidioten. Wenn du eine schnelle Lösung suchst, dann sieh' zu, dass dir die Tür auf dem Weg nach draußen nicht auf den Arsch knallt.

Aber das furchterregende Zeug ist nur eine Seite der Medaille. Wir alle fürchten uns vor der Realität. Wir alle. Ich auch. Aber die Wahrheit über die Wirklichkeit ist, dass sie niemals so schlimm ist, wie wir sie uns vorstellen. Ich vermute, dass es das ist, was Leute wie meine Stripper-Bekannte beim BDSM entdecken. Wenn du tatsächlich direkt mit den Dingen konfrontiert wirst, die dir Angst einjagen, stellst du normalerweise fest, dass das, was du für Satan gehalten hast, der gekommen war, um dich im Feuer der Verdammnis zu verbrennen, in Wirklichkeit nur Gene Simmons ist, ein netter alter Hebräer mit einem schrägen Make-up.

Die Realität ist immer der beste Ort, an dem man sein kann. Die Wahrheit ist immer die beste Sache, die es zu sehen gibt. Es gibt nie auch nur eine Ausnahme. Du kannst sowieso nicht weglaufen. Also warum überhaupt deine Energie vergeuden, um es zu versuchen?Und Gott? Gott ist nicht eine Million Trillionen Meilen weit weg auf seinem Diamantenthron irgendwo im Weltraum. Gott ist der Wind auf deinem Gesicht. Gott ist der Himmel als dein Spiegelbild. Gott ist das in deinem Kopf verborgene Etwas, von dem du immer dachtest, dass du das wärst. Es ist nicht Du. Es gibt kein Du. Dieses Ding, von dem du glaubst, dass du es bist, gehört eigentlich zum Universum. Und eines Tages wird das Universum es zurücknehmen. An diesem Tag wird es sein, als ob es dich niemals gegeben hätte. Weil es dich überhaupt niemals gab. Aber das Universum wird ewig fortbestehen. Und ebenso dieses Etwas, das du immer für dich selbst hieltest. Und ebenso Gott. Punkt aus.

Frau BDSM-Stripper drehte die Nippel meiner Bekannten und flüsterte ihr zu, wie feucht sie würde. Als ob ich das nicht hören könnte. Sie rammelte ihr Bein wie eine läufige Hündin. Gott war da überhaupt nicht weit weg. Wenn ich jemals Zweifel an ihrer Gegenwart hatte, zeigte Sie sie mir, indem Sie meinen Schwanz packte, und sagte mir, wie sehr Sie ihn in sich spüren wollte.

Es gibt keinen Gott, und sie tanzt für Trinkgeld im Tigress.

Montag, 21. Januar 2008

Karma Zeugs

Zunächst einmal möchte ich mich bei den lieben Leuten von der Lake Clarmont Press dafür bedanken, dass sie mir ein Exemplar ihres Buches „From Shock Theater to Svengoolie“ geschickt haben, in dem es um TV-Horrorfilm-Moderatoren in Chicago geht. Cooles Buch! TV-Horrorfilm-Moderatoren waren ein wichtiger Teil meiner Jugend. Nun scheinen sie traurigerweise ausgestorben zu sein. Ich denke, dass sie in den 60ern und 70ern eine wichtige Aufgabe erfüllt haben, die nun andere erfüllen. Der „Ghoul in Cleveland“ musste sich hinter einem bescheuerten falschen Spitzbart und einer Sonnenbrille verstecken, um zu sagen, was gesagt werden musste. Nun haben wir mehr Freiheit zu sagen, was wir sagen müssen. Gut. Mir gefällt die Welt heute besser als die, in der ich aufwuchs, und mir gefallen jüngere Leute besser als die Angehörigen meiner eigenen Generation. Sogar wir ehemaligen Punkrock-Kids sind wesentlich verklemmter als die Leute, die heute in ihren Zwanzigern sind – stark verallgemeinernd gesprochen natürlich (wie üblich). Für die Zukunft bin ich optimistisch. Vorsichtig zumindest.

Jemand fragte nach einer Erklärung der Antwort, die Gudo vor kurzem auf Jordans Frage hinsichtlich Karma gab. Ich schaute auf Gudos Blog, und das Ganze war mir sofort klar. Das kann aber auch daran liegen, dass ich die Art, wie Gudo die Dinge erklärt, ziemlich verinnerlicht habe.

Grundsätzlich wird das Wort Karma oft dahingehend missverstanden, dass es mit dem Konzept des Schicksals gleichgesetzt wird. Es gibt die Idee, dass jeder sein Karma hat, diese große Wagenladung vergangener Handlungen, die wir alle mit uns herumschleppen und die unsere Zukunft bestimmen. Bis zu einem gewissen Grad stimmt das. Wir können den Wirkungen der Ursachen, die wir in Gang gesetzt haben, nicht entfliehen. Aber diese Sichtweise ist nur dann relevant, wenn wir Zeit auf die übliche lineare Weise betrachten.

Die wirkliche Zeit im buddhistischen Sinne ist nur das Jetzt. Jetzt gerade besitzen wir vollständige Handlungsfreiheit. Unser Karma beschränkt diese Handlungsfreiheit zu einem gewissen Grad. Jetzt gerade hat mich mein Karma in Torrance in Kalifornien in einem “Whole Foods”-Supermarkt platziert. Wegen dieses Karmas kann ich zum Beispiel nicht unmittelbar im Haus meiner Bekannten Nina in Los Feliz aktiv werden. Ich muss zuerst dort hinfahren, und es braucht Zeit, auf der ständig verstopften „So Cal“-Autobahn dorthin zu gelangen. All das ist Karma.

Aber ich besitze in diesem Moment die vollkommene Freiheit, jede Handlung auszuführen, die mir meine karmischen Umstände erlauben. Zum Beispiel sind diese Worte, die ich schreibe, nicht vorherbestimmt. Doch wenn wir später mit Abstand zurückblicken, könnten wir eine Wirkungskette zurückverfolgen, welche sogar die Worte, die ich in diesem Moment schreibe, als vorherbestimmt erscheinen ließe.

Schaut Euch Euer Leben an, wie es jetzt gerade ist, und jede Vorstellung von Vorherbestimmung zerfällt zu Staub.

Dennoch müssen wir aufpassen, was wir tun. Es gibt immer Auswirkungen. Wir dürfen aber nicht zu ängstlich sein. Wir müssen mit einer gewissen Unerschrockenheit handeln. Wir handeln, wohl wissend, dass diese Handlung Auswirkungen haben wird, derer wir uns nicht bewusst sein können.

Ich zum Beispiel bin gerade dabei, ein neues Buch zu schreiben. Darin versuche ich mit aller Macht, vielen Vorstellungen, wie ein Zen-Lehrer sein muss, die Grundlage zu nehmen. Ich befürchte , dass das Buch viele Leute aufregen wird. Es greift einige lieb gewonnene Illusionen an. Ich glaube jedoch, dass die Auswirkungen dieses Angriffes insgesamt positiv sein werden.
Ich glaube, dass es nötig ist.

Ein Teil von mir möchte ängstlich sein und die Dinge nicht vorantreiben. Aber meine Intuition sagt mir, dass es besser ist, sie voranzutreiben, weil es sonst niemand machen wird und es einfach gemacht werden muss.

Ich denke, wir alle haben ständig derartige Probleme. Es ist schwer zu wissen, ob man das Richtige macht. Daher übe ich jeden Tag Zazen. Ich glaube, dass die Balance, welche die Übung erzeugt, mir dabei hilft, zu erkennen, was ich tun soll.

OK?


Montag, 14. Januar 2008

Zurück aus San Francisco

Ich bin zurück aus San Francisco und wieder in Los Angeles. Alle, die den Blog regelmäßig lesen, werden sicher bemerkt haben, dass die Links zu dem allwöchentlichen Zen-Kurs im Hill Street Center und zum ganztägigen Zazen endlich auf den neusten Stand gebracht worden sind – zum ersten Mal seit August. Sorry, dass das so lange gedauert hat. Ich werde versuchen, mich zu bessern.

Um einfach noch mal zu wiederholen, was es so gibt: Am kommenden Samstag, dem 19. Januar, findet ein Zen-Kurs statt, zu dem ich auch kommen werde. Das ganztägige Zazen im Januar wird am 26. sein. IHR MÜSST EUCH VORHER ANMELDEN, WENN IHR TEILNEHMEN WOLLT. Bitte, bitte, bitte, reserviert euch einen Platz. Es ist echt schwierig, die Versorgung zu organisieren, wenn einfach Leute auftauchen, die sich vorher nicht angemeldet haben.

Ich habe momentan daheim keine Internetverbindung und werde meine Sachen in Bibliotheken und Internetcafes schreiben und ins Netz stellen, bis ich wieder eine Internetverbindung zu Hause habe. Das heißt: WENN ich es überhaupt hinbekomme. Mal sehen, wie das Hochladen in Internetcafes und Bibliotheken so klappt.

Und was ist denn bitteschön im Kommentarforum dieses Blogs los? Da scheint es ja drunter und drüber zu gehen. Barack Obama und die Freimaurer? Tut mir leid, das raffe ich nicht so ganz. Egal, wie auch immer.

Montag, 7. Januar 2008

Ich habe mein Hara in San Francisco vergessen

Verstehst Du's? „Hara“ ist ein japanisches Wort, welches deinen Bauch und den unteren Teil deiner Brust beschreibt, ungefähr da, wo sich dein Zwerchfell befindet. Manche Zen-Meister weisen Dich an „Deinen Geist im Hara zu lassen“. Ich nicht. Dein Geist durchdringt deinen ganzen Körper und das gesamte Universum. Es ist bescheuert, sich ihn an einem bestimmten Punkt vorzustellen. Soviel dazu, und ich bin in San Francisco. Hah!

Wie auch immer … man sagt, du bist kein Schriftsteller, wenn dir nicht auf der Stelle mindestens zehn Ausreden einfallen, um nicht zu schreiben. Das kann ich. Ich bin der unumstrittene Weltmeister des Hinausschiebens, was das Schreiben angeht. Ich schreibe sogar, um das Schreiben zu meiden, wie gerade in diesem Moment.

Ich bin immer noch hier im San Francisco Zen Center (SFZC), und ohne Tarnung. Ich habe aufgehört, mich mit dem normalen Rasierer zu rasieren, und benutze jetzt einen elektrischen um diesen stoppeligen Don-Johnson-Look zu erreichen. Was für eine Anspielung auf die 80er! Kinder, lauft zu Mama und Papa und fragt, wer Don Johnson war. Es ist einfacher und dein Gesicht fühlt sich weniger kühl an durch die Stoppeln, insbesondere hier oben. Was würde Dogen wohl dazu sagen? Nur zu, komm vorbei und sag „Hi“. Nur sei nicht beleidigt, wenn ich einfach hochrenne, um meine neuen KISS DVDs anzuschauen...äh...mein verdammtes neues Buch zu schreiben.

Das SFZC ist äußerst interessant. Es ist eine gemeindeartige, klösterliche Praxis und ganz und gar nicht das, was ich sonst gewohnt bin. Hier stehe ich also, ein Meister, und habe von der Hälfte der Dinge, die sie hier machen, keine Ahnung. Ich kenne die Texte nicht, ich weiß nicht, wann man sich verbeugt, ich bin mir unsicher, wer wann den Raum verlässt, nichts von diesem Kram. Ich schaue einfach ganz genau hin und versuche herauszufinden, worum es geht. Ein kleiner Tipp für den Fall, das du dich mal in einer ähnlichen Situation befinden solltest: Versuche immer in der Mitte zu stehen oder zu sitzen. An den meisten Orten ist der Platz am Ende der Beste, weil jeder das getan haben wird, was zu machen ist, wenn du dran bist. Aber in Zen-Dôjôs wechselt die Richtung mit einem Mal und, wie die Bibel schon sagt, „Die Letzten werden die Ersten sein.“. Also ist die Mitte immer der beste Platz, um herauszufinden, was abgeht.

Mir scheint, dass jegrößer eine Organisation wird, desto mehr Bedarf an Regeln und Hierarchien besteht. Man kann die Dinge in einer Organisation von der Größe des SFZC nicht wie in meiner Sitzgruppe handhaben. Geht einfach nicht. Das SFZC läuft sehr gut und macht den Anschein, dass man hier die wohl bekannten Probleme der Vergangenheit bewältigt hat, und für eine lange Zeit bestehen wird.

Regeln und institutionelle Hierarchie haben ihren Platz. Aber es gibt wesentliche Unterschiede zu der Art, wie ich die Dinge handhabe. Zum Beispiel halten sie hier täglich eine wundervolle Morgenzeremonie ab, an der ich mit viel Freude teilgenommen habe. Aber in Bezug auf die Praxis ist das nicht wirklich notwendig. Es gibt keinen einzigen Grund, warum das Rezitieren von Sutren der Zen-Praxis irgendwie nützlich wäre. Aber es ist natürlich sehr förderlich, um die Gemeinde zu einen und die Institution zu stärken. Aus der Sicht des SFCZ sind diese Faktoren lebensnotwendig. Wenn du dich einfach nur für Zen interessierst, sind sie das nicht. Versteh’ das, nach meinem Eindruck tun das die meisten Leute hier, und die Rezitationen und Rituale sind ein schöner Familienspaß und nicht im Geringsten eine Ablenkung. Gleichwohl würde es deiner Zen-Praxis genauso zuträglich sein, wenn das Gruppenverhalten darin bestünde, den Eisladen um die Ecke leerzufuttern, obwohl sich das mehr auf deinen Hüften niederschlagen dürfte.

Okay. Sutren zu rezitieren mag etwas besser sein. Aber verwechsle das nicht mit wirklicher Zen-Praxis. An den Zeremonien nehmen wesentlich mehr Leute teil, als am Zazen im Zendo, und das ist so ziemlich überall so, wo ich vorbeischaue.

Nur ein paar kurze Gedanken. Jetzt werde ich mich mal an meine echte Arbeit machen.

Tschüss!

Samstag, 5. Januar 2008

SANDOKAI (Die Vereinigung von Essenz und Erscheinung)

Ich bin immer noch hier im San Francisco Zen Center, wo ich gerade am Samstag-Morgen-Ritual teilgenommen habe. In einer viertel Stunde beginnt eine weitere Runde Zazen, und ich bin dabei. Aber während ich warte, wollte ich gern einen Text mit Euch teilen, der hier sehr oft rezitiert wird: „Die Vereinigung von Essenz und Erscheinung“ von Sekito Kisen (700-790). Es ist ein sehr schöner Text. Shunryu Suzuki hat darüber in dem Buch Leidender Buddha, glücklicher Buddha. Zen-Unterweisungen zum Sandokai geschrieben.

Hab leider keine Zeit für 'nen Kommentar oder so. Also hier ist er in der Rohfassung. Viel Spaß!

SANDOKAI

Der Geist des großen Weisen aus Indien wurde direkt von Westen nach Osten übermittelt.

Menschen unterscheiden zwischen Dummen und Klugen, doch auf dem wahren Weg gibt es keine Patriarchen des Südens oder des Nordens.

Die Quelle der Lehre ist rein und ohne Makel. Bäche die sich verzweigen fließen in der Dunkelheit.

An einer Idee zu haften ist Täuschung. Die Wahrheit zu erkennen ist auch nicht immer Erleuchtung.

Die Sinne und ihre Objekte sind eng miteinander verbunden und gleichzeitig voneinander unabhängig. Doch trotz ihrer unendlichen Verbundenheit haben sie alle ihren eigenen Ort.

Dinge unterscheiden sich in Wesen und Form. Im Geschmack, Klang und Gefühl manifestieren sich gut und schlecht. Im Dunkeln sind hochwertig und minderwertig nicht zu unterscheiden. Im Hellen wird der Gegensatz von rein und unrein deutlich.

Die vier Elemente kehren zur ihrer Natur zurück, wie ein Kind zu seiner Mutter. Feuer erhitzt, Wind bewegt, Wasser nässt, Erde ist fest.

Für die Augen gibt es Farbe und Form. Für die Ohren gibt es Klang. Für die Nase gibt es Geruch. Für die Zunge gibt es Geschmack.

Jedes Phänomen entspringt der Wurzel, so wie Zweige und Blätter aus dem Stamm sprießen. Wurzel und Baumspitze kehren zu ihrer ursprünglichen Natur zurück.

Hohe und niedrige Worte sind unterschiedlich. In der Helligkeit da ist tiefste Dunkelheit, hafte nicht an der Dunkelheit. In der Dunkelheit da ist Helligkeit, aber suche nicht nach der Helligkeit. Dunkelheit und Helligkeit wechseln einander ab wie beim Gehen der vordere und hintere Fuß.

Jedes Phänomen hat seinen Wert. Ihr solltet darauf achten, wie die Wahrheit zum Ausdruck gelangt. Das Relative passt zum Absoluten wie ein Deckel zu seinem Behälter. Das Absolute und das Relative entsprechen einander wie zwei Pfeile, die sich im Flug begegnen.

Hörst Du die Worte, solltest Du die Quelle der Lehre verstehen. Entwickle keine eigenen Maßstäbe. Erkennst du den Weg nicht mit deinen Augen, wie sollten dann deine Füsse um ihn wissen? In der Übung fortschreiten ist weder fern noch nah. Im Zustand der Täuschung bist du Berge und Flüsse davon entfernt.

Ich fordere alle Sucher der Wahrheit ehrerbietig auf: Vergeudet eure Tage und Nächte nicht.

Freitag, 4. Januar 2008

Wie man seiner fundamentalistisch-christlichen Mutter den Buddhismus erklärt

Zurzeit beantworte ich ganze Stapel von Emails, die sich angesammelt haben, seit ich außerhalb der Reichweite des Internets war. Eine von ihnen war von einer Frau, deren Mutter eine fundamentalistische Hardcore-Christin ist. Sie wollte wissen, wie sie ihrer Mutter den Buddhismus erklären sollte. Folgendes habe ich geschrieben (hier leicht verändert):

Ich weiß nie, was ich Leuten, die sehr feste Meinungen über Religion haben, über den Buddhismus erzählen soll. Manchmal scheint es, dass, ganz egal, was man sagt, es von ihnen in irgendeine dafür bestimmte Schublade ihres Gehirns geschoben wird.

Ein paar bewährte Aussagen, die mich manchmal retten, sind: Der Buddhismus ist keine Religion, sondern eine Philosophie. Buddhisten verehren Buddha nicht, sie glauben nicht, dass er ein Gott oder irgendein übernatürliches Wesen war. Buddha war ein gewöhnlicher Mensch, den Buddhisten als eine Art Genie betrachten, in der Art, wie wir Einstein oder Beethoven als Genies ansehen. Die Statuen von Buddha sind sozusagen wie Statuen von Aristoteles oder Plato. Buddhisten verbeugen sich vor diesen Statuen, um ihren Respekt zu zeigen, nicht um sie zu verehren.

Es ist völlig in Ordnung für Buddhisten, wenn man zugleich Christ und Buddhist ist. Ich weiß, dass es Christen oft schwer fällt, dies zu akzeptieren, Buddhisten nicht. Buddhas Philosophie betont Mitleid und Freundlichkeit sowie physische und mentale Stabilität. Wir betreiben unsere Meditationspraxis, um diese Qualitäten zu entwickeln, nicht um in irgendeine spirituelle Trance einzutreten oder irgendeinen veränderten mentalen Zustand zu erfahren. Das sehr stille und ruhige Gefühl bei der Meditation hilft einem, stabiler und ruhiger zu werden, um in der Lage zu sein, mit Freundlichkeit und Mitgefühl zu handeln.

Betone einfach, dass der Buddhismus keine Religion ist und dass er vollständig kompatibel mit christlichen Ansichten ist. Falls sie versucht, über Buddhismus zu recherchieren, könnte sie herausfinden, dass manche Leute ihn als Religion beschreiben (besonders Christen, die den Buddhismus fürchten und sogar Buddhisten selbst). Falls sie nachforscht und einige dieser Ansichten teilt, würde ich durchaus zugeben dass manche buddhistische Sekten religiöser sind. Es ist sogar wahr, dass es Buddhisten gibt, die sich Buddha als eine Art Gott vorstellen. Erzähle ihr, dass Zen-Buddhisten nicht so denken, besonders diejenigen, die Dogens Philosophie folgen. Obwohl der Versuch, ihr Dogen zu erklären, zu sehr in die Tiefe gehen könnte. Du könntest einfach sagen, dass er ein japanischer Buddhist war, der im 13. Jahrhundert lebte und der all die religiösen Aspekte des Buddhismus verwarf, weil er dachte, dass diese religiösen Aspekte nicht mit Buddhas ursprünglicher Intention übereinstimmten. Darüber kann man natürlich streiten. Einige Forscher sehen Dogen als sehr religiös an. Es hängt wirklich davon ab, wie man „religiös“ definiert. Aber es ist eine legitime Art, Dogen so zu erklären, wenn man sich mit jemandem unterhält, der auf all die anderen Details ohnehin nicht hören wird.

Oder deute einfach auf das Fenster und ruf: „Guck mal! Da ist Bigfoot!!“ Und wenn sie sich umdreht, um nach draußen zu schauen, lauf einfach weg. Das funktioniert auch.

Mann, ich verschwende meine Zeit und bekomme mein drittes Buch nicht fertig. Sollte ich mich mal drum kümmern!

Tschüss!

Donnerstag, 3. Januar 2008

Frohes neues Jahr!

Frohes neues Jahr! Und ein wundervolles, glückliches, erfolgreiches und was immer sonst noch 2008 euch allen. Eingeschlossen den Drecksack aus der Kommentarspalte, der „Go Blue Go Die.“ nicht mochte.

Ich verbrachte Silvester und Neujahr im Tassajara Zen Kloster in Carmel Valley, Kalifonien, es war unbeschreiblich schön. Ich bin zu müde um heut Nacht über viele Details zu schreiben. Außerdem übernachte ich für ein paar Tage im San Francisco Zen Center, und die wünschen, dass man um 5 Uhr morgens aufsteht und Zazen praktiziert. Also werd ich nicht lange auf bleiben um in diesen blöden Blog zu schreiben.

Aber neben den Zillionen wirklich schönen Dingen, die in Tassajara passiert sind, gibt es ein wirklich (zumindest für mich) Interessantes. Ich hatte gerade über Bob Dylan’s berühmte „Basement Tapes“ gelesen – das „verschwundene“ Album, welches er 1967 aufgenommen hat, von dem einiges um 1975 veröffentlicht wurde aber das meiste bis heute unveröffentlicht blieb. Als ich über die Aufnahmen las, wollte ich sie auch hören. Aber man muss ganz schön hart suchen um die Bootlegs zu finden, auf denen die besten Sachen sind. Ich hatte vage Pläne, das zu machen, nachdem ich Tassajara verlassen hätte.

Tja. Und so passierte es, dass ich mit einem Langzeitgast in Tassajara namens David Coady sprach. Ich erzählte ihm von diesem Dylan Song “Odds and Ends” welchen ich letztens gehört hatte, und der eine sehr Dogen-mäßige Zeile beinhaltet: “Verlorene Zeit kann man nicht wiederfinden.” Der Song ist einer der wenigen „Basement Tapes“ Stücke, die offiziell veröffentlicht wurden.

Und er erwähnt, dass das Einzige, was er von einer ehemals gigantischen und umfangreichen Sammlung an CDs aufbewahrt hat, eine kleine Box ist, in der sich ein paar Dylan CDs inklusive der kompletten 5er-Disc-Reihe des „Basement Tapes“ Bootlegs befinden.

Verrückt, ne?

Wie auch immer, hier ist ein Song (nicht von den “Basement Tapes”), an den ich kürzlich denken musste, der viele Gefühle meiner letzten Zeit einfängt. Es ist dieses mal keiner meiner eigenen Songs. Er ist von Robyn Hitchcock und dessen Album „Stars For Bram“. Klick auf den Songtitel um ihn zu hören.

Gute Nacht!

DAISY BOMB
by Robyn Hitchcock

Sometimes a bomb is not enough
To express the way I feel
And an explosion in the dark
Won't let you down
Sometimes a kiss is not enough
You just have to make it two
Darling I love you inside out
And upside down
I love you
Like a bomb
In my heart
Sometimes a kiss goes on so long
And it just won't let you go
Darling I love you inside out
And upside down
I love you
Like a bomb
In my heart
Daisy bomb
Daisy bomb
Daisy bomb