Freitag, 15. Oktober 2010

Den Geist leeren?


Dienstag, 12. Oktober 2010

In letzter Zeit gebe ich tonnenweise Interviews zu meinem neuen Buch. Einige waren wirklich gut. Aber die meisten Leute die mich interviewen lassen mich nicht wissen wo ich die Interviews online finden kann. Hier zwei die es getan haben:

Interview auf Shambhala Sun Space

Body Mind Spirit by Bob Gregoire

Außerdem ist meine neue Kolumne für Suicide Girls SFW [SafeForWork/Für die Arbeitsstelle geeignet*] Blog jetzt online. Ab dem nächsten Mal (in 2 Wochen) werde ich beginnen neue Sachen zu liefern.

Hier etwas interessantes, das mir ein Freund geschickt hat:


Sie sagte mir zuerst dachte sie es wäre eine Parodie. Unglücklicherweise ist es echt. Ist Yoga dämonisch?

Dieses Video ist wirklich verblüffend da es einen guten Einblick in all die seltsamen und wundersamen Betrachtungsweisen der religiösen Rechten zu Yoga und Buddhismus bietet.

Man sieht, dass „Zen Booty-ism“** (denn genau so klingt das was die Dame da sagt) dafür verdammt wird, dass es Menschen ermutigt ihren Geist zu leeren. Stattdessen wird uns gesagt, dass das Christentum von uns verlangt, „unseren Geist mit Christus zu füllen“.

Ich bin ja etwas neugierig wo diese Auffassung eigentlich herkommt, dass es Ziel des Buddhismus sei seinen Geist zu leeren. Vielleicht gibt es irgendwo da draußen buddhistische Lehrer die den Leuten wirklich sagen sie sollen ihr Geist leeren. Allerdings bin ich noch keinem begegnet. Die Verwirrung mag von dem Gebrauch des Wortes „Leere“ stammen welches benutzt wurde um das Konzept von Shunyata zu übersetzen. So weiß man, dass diese Verrückten die so auf Leere abfahren auch für längere Zeiträume still sitzen, daher müssen sie ja dabei sein ihren Geist zu leeren. Kapitän Kirk kann dir erzählen wie schrecklich es ist sein Geist komplett entleert zu bekommen.

Den Geist einer Person mit Christus zu füllen ist eine faszinierende Idee. Es ist schwer sich vorzustellen was die Person die das in dem Video sagt – niemand geringeres als eine Psychologin – eigentlich meint. Ich kann nur mutmaßen, dass es bedeutet an Christus zu denken und zu denken und zu denken. Womöglich soll man sich ein Bild von Christus im Geiste aufbauen und fixieren um sich vorzustellen wie er Dinge wahrnehmen würde, was er in verschiedenen Situationen tun würde, seine Worte und Taten wie in der Bibel aufgezeichnet. Man müsste sich dann dauernd mit diesem imaginären Christus vergleichen. Und, selbstverständlich, könnte man niemals an ihn heranreichen.

Bedauerlicherweise glaube ich, dass einige von uns Buddhisten genau so mit bestimmten Aspekten des Buddhismus umgehen. Wir zerbrechen uns den Kopf darüber ob wir den Standards, wie sie von den Gelöbnissen oder mythischen großen Meistern der Vergangenheit gesetzt wurden, entsprechen. Oder wir stellen uns vor wir müssten einen leeren Geist haben, so wie die Leute in dem Video denken wir würden genau das versuchen, und wir prügeln uns selbst weil wir niemals wahre Leere erreichen. Wir denken wir sollten aufmerksamer, mitfühlender, bewusster sein. Verdammt noch mal! Wir schaffen es nie! Ich weiß, dass ich das sehr oft getan habe. Weil ich in einer Kultur aufgewachsen bin, die ein solches Denken als Ideal hinstellt.

Aber der Buddhismus verlangt von uns gar nicht, dass wir unseren Geist leeren oder dass wir unser Geist mit Buddha füllen. Es fordert uns auf ehrlich anzuerkennen wer und was wir wirklich sind. Auf diese Weise können wir klar erkennen was wir tun und nicht tun sollten. Ob wir dies anerkennen können ist eine andere Sache. Üben, üben, üben.

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OK, Einige von euch haben den „Donate“–Button oben links auf meiner Webseite bemerkt. Danke! Damit es sich ein wenig so anfühlt als bekäme der Leser etwas für sein Geld werde ich anfangen mehr von den Fragen zu beantworten dir ihr da draußen mir sendet. Schickt eure Fragen an:

askbradwarner@hotmail.com

und ich schaue was ich machen kann.

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Wieder Eigenwerbung für zwei Events die ich nächste Woche in New York mache. Das erste ist ein Büchersignieren um 19 Uhr am 15. Oktober im Iinterdependence Project in East Village. Sei Da!

Die darauffolgenden zwei Tage, 16. und 17. Oktober, machen wir ein Zwei-Tages Retreat ohne Übernachtung im Interdependence Project im East Village. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit für all Diejenigen die mal eine echte Kostprobe von Zazen bekommen wollen. Dieses Retreat ist für Anfänger offen, Erfahrung ist nicht notwendig. Es wird den Schwerpunkt auf Zazen im Shikantaza-Stil legen, wie er von Dogen Zenji gelehrt wurde. Es ist ohne Übernachtungen was bedeutet, dass ihr im Anschluss raus und euch eine schöne Nacht in Manhattan machen könnt, anstatt mit einem Haufen Zen-Langweiler die ganze Nacht eingepfercht zu sein.

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Übrigens muss ich sagen, dass einige der Kommentare zu dem Post vor diesem hier wirklich gut sind. Zum ersten Mal überhaupt muss ich den Leuten die sonst nie die Kommentare anschauen empfehlen ein Blick drauf zu werfen.



*Anm. d. Red.: Wenn also ein Kollege oder ein Chef den Kopf zur Tür hereinsteckt, sieht es unverdächtig auf dem Monitor aus.

** Zen Booty-ism („Booty“ ist ein umgangspraclicher Ausdruck für Hintern/Gesäß)


Donnerstag, 14. Oktober 2010

Sexuelle Präferenzen? Sexuelle Schmäferenzen!

Samstag, 9. Oktober 2010


Hier gibt es einen Auszug aus meinem neuen Buch welches liebenswürdigerweise von Shambhala Sun Space hochgeladen wurde. Das Buch ist selbstverständlich Sex, Sin and Zen welches jetzt in ausgewählten Buchläden überall erhältlich ist.

Ihr werdet feststellen, dass dem Auszug eine Diskussion über meinen Gebrauch des Begriffs „sexuelle Präferenzen“ folgt. Einer der Leser nahm daran Anstoß und meinte:

Der Begriff „sexuelle Präferenz“ verniedlicht die Agonie welche Schwule und Lesben oft durchmachen müssen um mit sich selbst und anderen darüber ehrlich zu sein wer sie sind. Viele kommen nicht so weit und verlieren ihr Leben. Andere verlieren ihr Leben durch Mord aus der Hand von Psychopathen die deren Ehrlichkeit nicht tolerieren. Wenn sexuelle Ausrichtung eine einfache Sache der Präferenz wäre und Menschen einfach wählen könnten „ohne Präferenz zu sein“, so wie Brad es vorschlägt, dann gäbe es nicht eine bis zu vier mal höhere Selbstmordrate bei homosexuellen Teens im Vergleich zu heterosexuellen Teens. Die meisten dieser Kinder sind gewiss nicht in Frieden mit ihren „Präferenzen“ – und würden sich, in dieser Phase, wahrscheinlich anders entscheiden wenn sie die Kraft dazu hätten. Sie haben „Präferenzen“ bezüglich der Art Kleidung die sie tragen und der Musik die sie hören und die Filme die sie sich anschauen und die Orte an denen sie abhängen, aber sexuelle Identität bewegt sich auf einem Niveau höherer Komplexität. Die Ursachen und Bedingungen, soweit wir sie verstehen (was offen gesagt nicht besonders weit geht), beinhaltet sowohl Biologie als auch Psychologie, Veranlagung und Sozialisation.“

Da gibt es noch viel mehr zu dieser Diskussion als nur das inklusive einiger Kommentare von Rod Meade-Sperry der den Auszug veröffentlicht und klargestellt hat, dass ich in dem Buch nicht die Ansicht vertrete das sexuelle Ausrichtung lediglich eine Frage der Präferenz sei. Aber du kannst da rüber hüpfen und den Rest lesen wenn du magst. Hier ist meine Antwort:

Eine interessante Diskussion! Das Wort „Präferenz“ ist hier in der Tat unglücklich. In dem Teil des Buches aus dem der Auszug stammt versuchte ich die buddhistische Idee „Präferenzen zu vermeiden“ zu betrachten. Also habe ich auf diesem Wort herumgeritten. Ich glaube nicht, dass jemand sich entscheidet homosexuell zu sein anstatt hetero so wie man sich entscheidet Erdbeereis zu bestellen anstatt Vanille. Und Dennis hat Recht, viel zu viele Menschen in unserer heutigen Kultur scheinen zu denken es sei so ähnlich.

Einer der der vielen interessanten Aspekte der Zenpraxis für mich persönlich, ist die Entdeckung gewesen, dass es eine unglaubliche Mannigfaltigkeit an Gedanken und Begierden gibt die in meinem Kopf erscheinen wenn ich einmal aufhöre so sehr daran zu arbeiten mich selbst mir selbst gegenüber zu definieren. Unter den vielen Dingen die ich entdeckte war die Tatsache, dass meine eigene persönliche sexuelle Ausrichtung keine feste und rigide Sache war. Da ich die Art Mensch bin der ich bin, war die Idee, dass ich gelegentlich Männer sexuell ansprechend finde nicht wirklich ein großer Schock. Einige der anderen Dinge die ich an mir erkannte waren ernsthaft beunruhigend. Dass ich mich zu Männern hingezogen fühlen könnte war keine große Sache, besonders im Vergleich zu anderen.

Der Punkt auf den ich hier etwas unbeholfen kommen möchte ist, dass sexuelle Ausrichtung – Hetero, Homo, Bi, Transe, Tunte usw. – scheint mir nur eines einer großen Ansammlung von Dingen zu sein die wir benutzen um ständig unsere vorübergehende Wahrnehmung von Selbst zu definieren und verstärken. Letztendlich ist alles Wahn, selbst wenn es eine vorübergehend brauchbare Wahnvorstellung ist. Einiges davon mag sogar so weit wahr sein. Aber dennoch reicht es nicht wirklich an das heran wer wir wirklich sind.

Ich bin in der Zenschule unterrichtet in dem uns beigebracht wird keine harte Linie zwischen ultimativer und relativer Wahrheit zu ziehen. Die offizielle Linie im Zen ist, dass ultimative und relative Wahrheit ein und dasselbe sind. Dennis hat recht in Bezug auf die Größenordnung zwischen dem Bevorzugen der Ramones gegenüber Air Supply im Vergleich zur eigenen sexuellen Ausrichtung. Dennoch, als Zen-Konvertit bleibt mir nur den Punkt klarzustellen, dass alles relativ ist, egal wie real es scheint. Aber auch die unbestreitbare Tatsache, dass ich ein auf dem Planet Erde lebender Mensch bin, ist wiederum nur eine relative Wahrheit (und, als solches, auch eine absolute Wahrheit). Also ist dies ein sehr großes Thema, weit mehr so als das man ihm jemals in den Kommentaren des Shamhala Space Blog gerecht werden könnte.

Jedoch bin ich letztendlich immer noch genauso Hetero wie ich es je war. Wie Dennis betont, es ist Teil meines persönlichen Karmas. Ungeachtet dessen was ich durch meine Übung gefunden habe kann ich nicht einfach durch einen Willensakt auf die andere Seite wechseln. In meinem eigenen Fall bin ich glücklich, dass es keinen gesellschaftlichen Druck gibt dies zu tun. Es muss wirklich grausam sein wenn der Druck da ist.

Doch finde ich, dass ich persönlich mit mir selbst viel gelassener bin, weil es mir gelungen ist einiges von dem harten Festhalten an meiner sexuellen Identität fallen zu lassen – neben einigen anderen Aspekten von Identität. Ich kann mir vorstellen dass es viele Leute gut täte diese Dinge an sich zu Entdecken. Das gilt ins besondere für Heteros wie mich, glaube ich. Und hier ist warum:

Wir müssen allen unbesehen ihrer Orientierung mit Respekt und Würde begegnen. Das ist mal sicher! Ich glaube, dass die buddhistische Praxis dabei behilflich sein kann dies zu etablieren in dem sie mehr Menschen erlaubt zu erkennen wie fließend ihre Identität – sexuell oder sonst wie – tatsächlich ist.

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Wieder Eigenwerbung für zwei Events die ich nächste Woche in New York mache. Das erste ist ein Büchersignieren um 19 Uhr am 15. Oktober im Interdependence Project in East Village. Sei da!

Die darauf folgenden zwei Tage, 16. und 17. Oktober, machen wir ein Zwei-Tages Retreat ohne Übernachtung im Interdependence Project im East Village. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit für all Diejenigen die mal eine echte Kostprobe von Zazen bekommen wollen. Dieses Retreat ist für Anfänger offen, Erfahrung ist nicht notwendig. Es wird den Schwerpunkt auf Zazen im Shikantaza-Stil legen, wie er von Dogen Zenji gelehrt wurde. Es ist ohne Übernachtungen was bedeutet, dass ihr im Anschluss raus und euch eine schöne Nacht in Manhattan machen könnt, anstatt mit einem Haufen Zen-Langweiler eingepfercht zu sein.

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Und ich möchte mich bei allen bedanken die von dem „Spenden“-Button Gebrauch gemacht haben. Jedes kleine bisschen hilft viel. Danke!



New York City!


Donnerstag, 7. Oktober 2010

Grüße und bonjour aus Montreal!

Bevor ich loslege muss ich noch zwei Events bewerben die ich nächste Woche in New York machen werde. Das erste ist ein Büchersignieren um 19 Uhr am 15. Oktober im Iinterdependence Project in East Village. Schaut rum, besorgt euch ein Buch, lasst es signieren, habt 'ne gute Zeit.

Das Andere ist ein größeres Event. Die darauf folgenden zwei Tage, 16. und 17. Oktober, machen wir ein Zwei-Tages Retreat ohne Übernachtung im Interdependence Project im East Village. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit für all diejenigen die mal eine echte Kostprobe von Zazen bekommen wollen. Dieses Retreat ist für Anfänger offen, Erfahrung ist nicht notwendig. Es wird den Schwerpunkt auf Zazen im Shikantaza-Stil wie er von Dogen Zenji gelehrt wurde legen. Es ist ohne Übernachtungen was bedeutet, dass ihr im Anschluss raus und euch eine schöne Nacht in Manhattan machen könnt, anstatt mit einem Haufen Zen-Langweiler eingepfercht zu sein.

Mir wird schlecht wenn Leute solche Sachen als große Erleuchtungs-Orgien aufbauschen, also neige ich dazu sie runter zu spielen und zu sagen sie seien langweilig. Aber ernsthaft, ich würde niemals so viele mehrtägige Zen-Retreats leiten wenn ich nicht dächte, dass sie wirklich lohnenswert wären.

Du magst dir vorstellen, dass daheim sitzen und die Wand anstarren genau dasselbe sei wie wenn du es mit einer Gruppe Leute tust. Aber das ist es wirklich nicht. Die Übung hat eine Kraft wenn du sie in der Gruppe machst die du sonst nicht finden würdest und längere Sitzungen sind eine Möglichkeit tiefer in die Praxis einzutauchen. Es ist nahezu unmöglich die Selbstdisziplin für längeres Sitzen alleine aufzubringen. Wenn du mit einer Gruppe übst profitierst du von der gemeinsamen Hingabe der anderen und was unmöglich erschien wird einfach.

Ich kann nur jedem der noch unentschlossen ist bezüglich des ganzen Zen-Krams dringend bitten raus zu kommen und es in dieser verhältnismäßig schmerzlosen Art kennen zu lernen. Auf irgendeine seltsame Art und Weise sind diese Sitzungen eigentlich spaßig. Du lernst viel über dich selbst, das du vorher nicht wusstest. Bei mir ist es jedes Mal so und ich sitze Gott weiß wie oft im Jahr für mehr als die Hälfte meines Lebens. TU ES!

Ich stehe während des Wochenendes auch für Einzelgespräche zur Verfügung.

OK. Also ich leiste viel Arbeit um mein neues Buch Sex, Sin and Zen voranzutreiben und jedes Mal wenn ich ein Interview gebe oder Vortrag halte lerne ich mehr über das Buch.

Die Berichte waren sehr interessant weil dieses Mal selbst die schlechten Kritiken genau das waren von dem ich gehofft hatte, dass das Buch dies auslösen würde. Als ich das erste Mal dem dritten Gelöbnis begegnete, das ganze “Sexualität nicht zu missbrauchen” Ding, war ich verwirrt. Ich hatte gehört was rechtsgerichtete christliche Psychofälle zu ihrer Ansicht von missbräuchlicher Sexualität zu sagen hatten und nahm an, dass die Buddhisten wahrscheinlich dasselbe redeten. Trotz der Versuche meines ersten Lehrers mich dazu zu bringen die die Dinge anders zu sehen fand ich erst heraus, dass es überhaupt nicht dasselbe ist als ich nach Japan ging und dort lebte.

Der Typ der mich heute interviewt hat wollte etwas über meinen „Stil“ in meinem Geschriebenen sprechen. Er wollte wissen ob ich absichtlich Ärger aufrühre oder ob ich einfach natürlich so bin. Er sprach von meinen radikalen Ansichten bezüglich Sexualität und ob ich diese nur darlege um eine Reaktion zu provozieren.

Und ich dachte darüber nach wie ich in so einer Art komischen Doppel-Welt lebe. Für viele der Leute die ich von Suicide Girls, der Punkszene oder dem Leben im Allgemeinen kenne erscheinen meine Ansichten zur Sexualität absolut prähistorisch. Sie sind nicht im Geringsten radikal. Ich wirke eher wie ein alter Kauz. Dann betrete ich das Buddha- Langweiler-Land und wirke wie ein unflätiger muschiversessener Ungläubiger der mit seinem Schwanz vor allen Leuten rumwedelt. So denke ich, dass das was sich wirklich ereignet ist, dass ich den mittleren Weg betrete.

Viele Menschen scheinen fasziniert zu sein von der Zwiespältigkeit zwischen wie ich bin wenn ich schreibe und wie ich bin wenn ich in der Öffentlichkeit rede oder mit ihnen persönlich spreche. Aber ich sehe es gar nicht so. Sie beschuldigen mich irgendeinen falschen hippen Charakter erfunden zu haben der nicht mein wahres Ich ist. Ich glaube nicht, dass ich etwas derartiges tue.

Aber all das ist wirklich toll weil, das was ich am meisten mit meinem Buch bezwecken wollte war, dass die Leute anfangen über die Sachen zu reden worüber sie bisher gar nicht wirklich gesprochen haben. Weil dieses Zeug eigentlich in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollte. Es gibt dazu einfach zu viele falsche Annahmen, wie meine Annahmen über das dritte buddistische Gelöbnis von dem ich dachte es wäre ein Aufruf genau so keusch und rein zu sein wie die Kinder eines Fernsehpredigersr.

Ich sehe euch in New York City!



Mittwoch, 13. Oktober 2010

Tour Update und Buddhismus im Militär

Sonntag, 03 Oktober 2010


Ich habe soeben meine
Never Ending Tour Seite aktualisiert. Guckt euch ein paar Highlights an wie:

NEW YORK, NY

15. Oktober 2010 (Fr) 19 Uhr – Vortrag und Bücher signieren im Interdependence Project 302 3ter Stock (mittlere Klingel) New York, NY, 10012

16.-17. Oktober 2010 (Sa - So) - Zazen Retreat ohne Übernachtung im Interdependence Project 302 3ter Stock (mittlere Klingel) New York, NY, 10012


MONTREAL, QC [Québec, Kanada]

26. Oktober 2010 (Di) - 12 Uhr Mittagessen im Allen Memorial Hospital (McGill University)

26. Oktober 2010 (Di) – 7 Uhr Casa Del Popolo 4873 boul. St. Laurent Montreal, QC

SAN FRANCISCO, Kalifornien

7.-9. November 2010 Dogen Übersetzungsprojekt im San Francisco Zen Center

LOS ANGELES, Kalifornien

10. November 2010 (Mi) 19 Uhr - Against The Stream 4300 Melrose Ave. Los Angeles, CA

VENTURA, Kalifornien

12. November 2010 (Fr) 19 Uhr - An Lac Buddhist Temple 901, S.Saticoy Avenue Ventura, CA 93004.

LOS ANGELES, Kalifornien

14. November 2010 (So) 19 Uhr - Bodhi Tree Bookstore 8585 Melrose Ave., Los Angeles, CA

Ich hab’s euch gesagt! Jetzt gibt es keine Ausrede eine dieser Veranstaltungen zu verpassen!

Ich bin für ein paar Nächte im Norden New Yorks, Spencertown um exakt zu sein. Ich bin mir nicht wirklich sicher wo ich genau bin. Das Navi hat mich hier her gelotst, genau wie dieser Stern diese drei Könige vor langer Zeit gelotst hat. Nächster Halt Montreal, Kanada wo ich Lager beziehe für die nächsten 4-6 Wochen (Abstecher von dort sind oben angezeigt).

Ich muss mir was zu Essen machen sonst verhungere ich.


Hier eine Email auf die ich soeben geantwortet habe:

Ich bin Offizier im Militär und irgendwie an einem Scheideweg in meiner Karriere. Ich war in der kämpfenden Truppe als ich jünger war – Ich bin voll abgefahren auf dieses 'kämpfe für dein Land' Zeugs. Nun bietet man mir an zur kämpfenden Truppe zurückzukehren und kämpfende Soldaten zu führen.

Irgendwo in all dem habe ich Zen entdeckt und das „rechter Lebenserwerb“-Ding bereitet mir Sorgen. Ich verstehe, dass es keine verbindlichen Regeln gibt und dass jeder selbst seine persönliche Situation ergründen muss. Gleichzeitig habe ich ein Verständnis über die „kein Leben zu nehmen“-Sache an und für sich gewonnen und nicht als irgendein Gebot. Ich möchte Leiden vermindern und keines verursachen. Ich will Menschen nicht verletzen. Aber gleichzeitig weiß ich, dass die Dinge in der wahren Welt nie so einfach sind und dass es viel Gutes gibt, das Soldaten tun können in dem sie die Menschen körperlich beschützen, die sich nicht selbst beschützen können. Es ist ein schwieriges Dilemma. In Sachen gewalttätiger menschlicher Konflikte sehe ich kaum realistische Lösungen. Entscheidest du dich dafür Menschen zu beschützen, musst du Menschen töten. Entscheidest du dich, dich da raus zu halten werden die Menschen die du beschützen wolltest womöglich sterben. Wenn alle ihre Waffen niederlegen – na, das wäre großartig, aber realistisch gesehen wird es nicht passieren. Also, wo ist die Lösung?


MEINE ANTWORT (wozu auch immer es taugen mag):

Du hast Recht. Es ist ein Dilemma.

Das Militär ist notwendig, darüber gibt es keinen Zweifel. Wer auch immer anders argumentiert ist einfach verblendet und über-idealistisch. Da dem so ist, müssen echte Menschen im Militär dienen und müssen trainiert werden zu töten wenn notwendig.

Wenn du etwas tust, das eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist, ist das rechter Lebenserwerb. Im Militär zu dienen ist rechter Lebenserwerb. Absolut.

Die meisten von uns würden zustimmen, dass es toll wäre wenn es keine Notwendigkeit für Militär gäbe, wenn die ganze Welt stabil und in Frieden wäre und dieser Frieden nicht durch tödliche Gewalt verteidigt werden müsste. Aber da sind wir momentan noch nicht. Frieden muss durch Leute verteidigt werden die trainiert sind diejenigen die ihn zerstören könnten zu töten. Es tut mir Leid. Aber so sind die Dinge.

Ich wünschte das wäre nicht wahr und ich kann wünschen so viel ich will, aber dass wird es nicht so sein lassen.

Der Weg Dinge zu verändern ist die reale Situation zu nehmen und diese zu verbessern. Wenn buddhistische Lehrer den Menschen sagen militärischer Dienst sei kein rechter Lebenserwerb stellen sie sich dem Tag in den Weg, an dem wahrer Frieden vorherrschen wird. Je mehr Leute im Militär Zen üben oder irgendeine Meditation, desto besser.

Ich bin froh darüber, dass es Menschen wie dich im Militär gibt. Ich wünschte es wären mehr.

Was den Moment angeht in dem du jemanden töten musst um jemand anders zu beschützen, das ist zu abstrakt für mich als dass ich etwas Nützliches dazu sagen könnte. Ich denke in diesem Moment weißt du ob du abdrückst oder nicht. Deine Praxis wird die helfen, das zu klären.




Dienstag, 12. Oktober 2010

Zen Prominenz und Ökonomie

Mittwoch, 29 September 2010


In letzter Zeit habe ich öfter als zuvor die Kommentare hier gelesen und die interessante Feststellung gemacht, dass einige Leser sich beschweren, dass ich hier zu viel von mir selbst und dem Thema spirituelle Prominenz rede und nicht genug von dem biete was sie als „das Dharma“ bezeichnen würden.


Ich bin schlau genug, das, was ich im Kommentarbereich sehe, nicht als die vorherrschende Meinung zu meinem Geschriebenen anzusehen. Ich kriege ungefähr tausend Treffer am Tag. Also selbst wenn es 500 Kommentare gibt, repräsentieren diese immer noch weit weniger Leute als die Zahl der tatsächlichen Leser. Dennoch ist es interessant, dass Leute so was sagen, weil ich vom Gefühl her dazu neige es genau umgekehrt zu sehen.

Ich neige dazu über die Sachen zu schreiben, die ich selber gerne lesen würde, aber ich sehe nicht, dass irgendwer darüber schreibt. So schreibe ich über spirituelle Berümtheit nicht weil ich meine, dass ich so gottverdammt interessant bin und jeder was über meine Heldentaten lesen will, sondern weil ich denke, dass das Thema an sich sehr interessant ist und sonst niemand dazu bereit zu sein scheint, darüber irgendetwas zu sagen.

Spirituelle Prominenz ist ein riesen Geschäft heutzutage. Schau dir Typen an wie den Dalai Lama, Eckhart Tolle, Thich Nhat Hahn, Gempo „Schleimscheisser“ Roshi usw., usw., usw.. Diese Typen lassen Würstchen wie mich aussehen wie... ich weiß nicht... vielleicht wie Zero Defex im Vergleich zu Green Day. Typen wie diese haben „Leute“. Im Sinne von „laß deine Leute meine Leute anrufen und wir treffen uns zu Mittag“. Die haben Gefolge um ihre Fans im Zaum zu halten. Die haben Limousinen um sie zum Flughafen zu fahren. Sie fliegen erste Klasse. Doch habe ich nicht gesehen, dass einer von ihnen über die damit verbundenen Probleme redet. Vielleicht tun sie es und ich pass nicht richtig auf. Aber ich bezweifele es.

Spirituelle Prominenz ist auch nichts neues. Yogananda war Mitte des 20sten Jahrhunderts ein großer Star. Krishnamurti ebenfalls. Dogen war zu seiner Zeit sehr berühmt und von Buddha sagt man, dass er Tausende zu seinen Reden anzog. Was hatte es damit auf sich?

Vielleicht liegt es auch an mir, aber ich bin immer mehr am grundsätzlichen Kern interessiert als an der versponnen philosophischen Seite der Dinge. Selbst meine Faszination für japanische Monster Filme ist mehr eine Begeisterung dafür, wie sie gemacht werden als eine für den Film selber. Wenn ich eine DVD bekomme schaue ich mir die „making of“ bonus Materialien an bevor ich den Film gucke. Manchmal schaue ich mir den Film selbst gar nicht an.

Was „das Dharma“ betrifft - für mich ist all das Zeugs Dharma. Es ist ebenso sehr das Dharma wie die vermehrt philosophischen Angelegenheiten. Und zerbrecht euch nicht eure hübschen kleinen Köpfe, ich plane mehr ins Philosophische einzutauchen in der neuen SafeForWork* Suicide Girls Kolumne, die ich demnächst starten werde.

Aber dieses Zeugs ist das, was das Dharma antreibt. Das ist die Art und Weise wie es die Leute erreicht, die es brauchen. Es ist alles in derselben Sache eingebunden. Es ist das Dharma.

Ich hatte eine lustige Unterhaltung mit Nishijima Roshi am Vorabend der Veröffentlichung von Hardcore Zen. Ich sagte, „Wenn dieses Buch erstmal raus kommt, wenn es sich gut verkauft, werde ich berühmt werden. Widerspricht das nicht dem was Dogen zum Thema Ruhm und Profit nicht zu suchen gesagt hat?“

Er sagte etwas wie, „ Dogen sprach von Ruhm und Profit suchen. Du hast das Buch nicht geschrieben mit dem Ziel reich und berühmt zu werden. Manchmal machst du etwas aufrichtiges und den Leuten gefällts, dann kommen Ruhm und Geld. In diesem Fall setzt du dich mit der reellen Situation auseinander, wenn sie entsteht“.

Nun, ich bin nicht reich geworden und auch nicht besonders berühmt. Aber ein gewisses Maß an Ruhm (und kein Maß an Profit, jedenfalls bis jetzt) kam in der Folge. Nun, was macht mann in so einem Fall? Wie behält man einen klaren Kopf als praktizierender Buddhist? Soll man wegrennen. Viele Leute in meiner Position haben das getan. Soll man sich Kopfüber in Ruhm und Reichtum stürzen und dabei die Praxis vergessen? Auch das haben einige getan.

Ich halte Ausschau nach einem mittleren Weg. Ein Monat in Tassajara zu verbringen war ein radikaler Versuch mich mit dem Zen wieder zu verbinden. Ich versuche noch zu erkennen, ob diese Bemühung erfolgreich war oder nicht. Basierend auf meinen Erfahrungen in Tassajara und der Rückkehr in die Welt danach, beginne ich den Unterschied zwischen erzwungener Disziplin und Disziplin, die aus einem selbst kommt, zu verstehen. Aber das mag ein anderes Thema sein.

Die wirtschaftliche Seite des Zen Lehrens ist sowohl frustrierend als auch faszinierend. Nimm beispielsweise das Anliegen einen „echten Job“ zu finden. Als ich anfing über Zen zu schreiben, hatte ich eine 5-Tage Woche, 10-18 Uhr Job. Aber deshalb konnte ich Sachen wie das Leiten mehrtägiger Sesshins oder zwei monatige Reisen nach Europa, um mit den Leuten aus Polen, Irland oder Finnland und all den anderen Ländern da drüben über Buddhismus zu sprechen nicht machen. Ebenfalls konnte ich nicht einige Stunden des Tages einer reinen Schreibpraxis widmen.

Nun möchten die Leute, dass ich solche Sachen mache. Aber die Hälfte der Leute, die solche Einladungen aussprechen, haben keine Ahnung von den grundsätzlichen wirtschaftlichen Angelegenheiten, die damit verbunden sind. Sie stellen sich beispielsweise vor, dass ich mit meinen Buchverkäufen Unmengen Geld verdiene. Dem ist nicht so. Meine Vorschüsse betragen ca. 1/3 dessen, was ich als Gehalt bei einem „echten Job“ hatte und der Markt verkraftet realistisch gesehen nur alle zwei Jahre ein Buch von mir. So verdiene ich ungefähr 1/6 dessen, was ich vorher hatte. Es reicht nicht wirklich um eine Person zu versorgen. Gott sei Dank muss ich keine Familie ernähren.

So gibt es Leute da draußen, die wollen, dass ich komme und ein Drei-Tages-Retreat leite und nicht verstehen, wenn ich davon rede wie die Veranstaltung finanziert werden wird, besonders wenn es um meine Bezahlung geht. Vielleicht glauben sie das Dharma sollte umsonst sein. Und, dass sollte es! Aber Miete und Nebenkosten gibt es nicht umsonst. Nun scheint die Wahl zu sein, finde einen Weg, um mit dem Dharma Geld zu verdienen oder hör einfach auf.

Die gängigste Lösung zu diesem Problem ist die Gründung eines gemeinschaftlichen Zentrums als Unterstützung für den Lehrer. Man gründet etwas wie das San Francisco Zen Center oder Plum Village oder was auch immer und viele Leute mit „echten Jobs“ spenden von ihrem Geld um dem Lehrer zu ermöglichen seine oder ihre Sache zu machen, ohne einen „echten Job“ annehmen zu müssen.

Dies mag kein gangbarer Weg in meinem Fall sein, weil ich so verdammt anti-sozial bin. Ich meine ich mag ja Leute und so, aber ich reibe mich an all den Sachen, die es braucht, um eine Gemeinschaft zusammenzuhalten, auf.

Nun teste ich andere Optionen. Gelegentlich unterhalte ich den vagen Traum, dass sich Sex Sin and Zen mit der selben Tonnage verkaufen wird wie JETZT! Die Kraft der Gegenwart oder die jüngste Ausgabe Ghostwriter -Träumereien vom Großen Meister wer auch immer (Ich sprach kürzlich mit einem Typen, der als Ghostwriter Bücher für irgendeinen spirituellen Meister Typen schreibt und dafür $15.000,- als Standard-Satz kassiert, ich schreibe meine Bücher selber, danke schön, und mein Satz ist weit aus geringer als das). Dann wäre ich unabhängig und könnte die Sachen, die ich machen will, einfach so erledigen. Daher die ganze Eigenwerbung (und wenn du dich davon belästigt fühlst, dann stell dir mal vor, wie es ist, das wirklich tun zu müssen!).

Einer der Leute, die ich in Tassajara traf und über solche Sachen sprach, hatte sich früher mit der Förderung von spirituellen Lehrern beschäftigt. Er meinte, das Geheimnis läge darin, dass es ein „Versprechen“ beinhalten müsse. Du musst den Leuten erzählen, dass sie etwas Wertvolles bekommen, wenn sie deinen Vortrag oder dein Seminar besuchen. Das fällt mir extrem schwer, weil ich so durchdrungen bin, von der „Zen ist für nichts gut“ Tradition von Sawaki Roshi. Vieleicht bin ich einfach am Arsch.

Wie auch immer, ich verlasse euch mit dem Foto von oben, welches der eindeutige Beweis dafür ist, dass Zazen mir die Kraft der Levitation gegeben hat (klicke auf das Bild um eine größere Version zu sehen, damit du es selbst erkennst). Solltest du das Geheimniss der Levitation für dich haben wollen, benutze den „Donate“ Knopf oben links in diesem Blog.


*SafeForWork , Gegenteil von NotSafe/SuitableForWork (NSFW) als Abkürzung für Internet-Seiten die nicht geeignet sind sie auf der Arbeitsstelle anzusehen.



Montag, 4. Oktober 2010

Die Rezension meiner Rezensenten

Freitag, 24 September 2010


Ich vergaß zu erwähnen, dass das Tricycle Magazine Blog die Aufregung um Sex, Sin and Zen bemerkte und diesen Artikel darüber veröffentlicht hat. Sauber.

Des Weiteren fand ich Beachtung im Scene magazine, exakt dem selben Magazin in dem ich vor einer Million Jahre eine Anzeige fand, dass Zero Defex einen Bass-Spieler suchte. Apropos Zero Defex, wir spielen wieder Dienstag Nacht im Annabelle's in Akron für all diejenigen die die Show im Kent Stage am Samstag verpasst haben.

Es war eine fantastische Show übrigens. Pech für dich wenn du sie verpasst haben solltest, weil du was wirklich Cooles verpasst hast. Ich finde ich kann so viel mit Zero Defex prahlen wie ich will, weil es nicht wirklich meine Band ist in dem Sinne, dass ich sie nicht gegründet habe oder die meisten Songs schreibe. Zero Defex ist eine Naturgewalt. Es ist ein Wesen das nur dann existiert, wenn wir vier es schaffen zusammen zu kommen und es aus der dunklen Grube befreien, in der es sich sonst versteckt. Ich sag's euch Leute, letzten Samstag waren wir die Bezwinger!

Am Sonntag nachdem Zero Defex Kent, Ohio zerstört hat, durfte ich nach Cleveland um mit meinem ersten Zen-Lehrer Tim McCarthy abzuhängen (Dank an Zak, dass er mich da hochgefahren hat und an Jayce, dass sie das Beisammensein als Gastgeberin möglich gemacht hat). Er ist immer noch so unflätig wie eh und je. Irgendjemand sagte ihm, dass ich in meinem neuen Buch mehr über ihn spreche als in irgendeinem der Vorhergehenden. Das mag wahr sein. Ich weiß es nicht. Aber jedesmal wenn ich ihn sehe realisiere ich, wie viel von meiner Masche ich regelrecht von ihm geklaut habe.

Apropos Rezensionen, die Besprechungen für Sex Sin And Zen waren wirklich interessant. Mein Lieblingsspruch bisher ist, „Demnächst erhältlich, das unvermeidliche Brad Warner Sexvideo. Es ist nur eine Frage der Zeit, denn ich bin bereit meine Farm zu verwetten, dass der Typ Sex hat wie verrückt.“ Derselbe Kritiker sagt ich könne kein Mönch sein weil Mönche zölibatär seien und im Kloster leben. Dem ist nicht so. Der Typ sollte mal ein wenig über die japanische buddhistische Tradition nachlesen. Was das „Sex wie verrückt haben“ betrifft, hängt es davon ab was du mit „verrückt“ meinst. 'Tschuldigung. Ist nur noch einer meiner infantilen Witze.

Es ist nur lustig darüber zu lesen wie sich die Leute mein Leben vorstellen. Es ist extrem bizarr wenn so viele Leute die du nicht kennst dein Leben kommentieren. Und gewöhnlich liegen sie völlig daneben. Früher fand ich das besorgnisserregender als heute. Jetzt ist es nur lächerlich.

Mich stören schlechte Besprechungen nicht wenn sie sorgfältig gemacht sind. Der Ausschnitt von oben war eigentlich OK. Bisher waren die meisten Rezensionen gut. Selbst die die ich zitiere waren nicht wirklich negativ. Das letzte Mal, dass ich eine schlechte Besprechung bekam, welche eigentlich als Besprechung schlecht war, war als das „Enlighten Next Magazine“ (damals „What Is Enlightenment“ genannt) angepisst war weil ich ihren Kumpel Ken Wilber in Hardcore Zen schlecht gemacht habe. Der Kritiker gab keinen Hinweis darauf, dass er das Buch je gelesen hätte. Aber die Redakteure wollten es runter gemacht haben, also hat er seinen Job getan.

Einige Kritiker glauben ich würde in einer erfunden Rolle schreiben. Dass ich nicht wirklich so sein kann wie die Vorstellung, die in ihren Köpfen von mir entsteht, wenn sie mich lesen. Das stimmt natürlich. Der Typ existiert gar nicht außer in ihren Köpfen. Genauso wie der Typ den du dir gerade jetzt vorstellst nicht existiert, außer in deinem Kopf. So läuft das Spiel nun mal.

Leute meinen dauernd, Ich habe seine Videos auf YouTube gesehen oder Ich habe ihn persönlich getroffen und er ist gar nicht wie seine Bücher. Darüber kann ich mich nur am Kopf kratzen. Ich kann nur mutmaßen, dass diese Leute lesen was ich geschrieben habe und sich dazu eine Stimme vorstellen wie Randy Blythe wenn er für Lamb of God singt. Ich sollte mal ein Hörbuch machen damit die Leute diese Zeilen von meiner echten Stimme geliefert bekommen. Aber vielleicht sollte ich die Träume der Leute nicht zerstören. (Das war zu meiner Zeit bei Tsuburaya Productions 'ne grosse Sache. Wir ließen keine Fotos zu, auf denen zu sehen war wie die Leute das Ultraman Kostüm an- oder auszogen weil es „die Träume der Kinder zerstören würde“.)

Wie auch immer, ich schreibe einfach wie ich schreibe. Meine Rolle ist genauso erfunden wie die eines jeden anderen Menschen auf dieser Erde. Deine Rolle ist ebenfalls eine Erfindung. Na und?

Kritiker scheinen sich uneinig zu sein ob das lange Interview mit Nina Hartley der beste oder schlechteste Teil des Buches ist. Einige sagen ich hätte mich in dem ganzen Buch Interviews widmen sollen. Andere sagen der Nina Hartley Kram ging viel zu lang. Ich bin damit glücklich wie es ist. Ich finde sie trifft einige wirklich wichtige Punkte, die ich unmöglich hätte selber treffen können. Ich stimme nicht mit allem was sie sagt überein, aber ich wollte nicht editieren.

Einige Leute mochten die Tatsache nicht, dass das Buch weniger autobiographisch ist als meine vorhergehenden Bücher. Aber ich wollte nicht wirklich ein Buch über mein persönliches Sexleben schreiben. Ich glaube nicht, dass es sehr wertvoll wäre und leider wäre es weit weniger interessant als der oben zitierte Kritiker erwarten würde.

Ich dachte es wäre höchste Zeit, dass jemand anspricht wie zeitgenössische westliche Buddhisten mit dem Thema Sexualität umgehen. Es ist ein wichtiges Thema und bisher wurde uns wirklich nur präsentiert was klösterlich lebende Buddhisten im alten Asien taten. Deren Lösungen mögen aufschlussreich sein, können aber ohne signifikante Änderungen nicht auf die Welt in der wir leben übertragen werden. Und ich spreche darüber wie diese Regeln durch Leute von heute, die versuchen die Tradition zu bewahren, bereits modifiziert wurden.

Ich hatte gehofft das Buch würde einiges an Diskussion auslösen und das hat es. Aus diesem Grund habe ich einige meiner Ansichten mit aufgenommen von denen ich wusste, dass sie von vielen Übenden nicht akzeptiert würden. Meine Ansichten bezüglich Pornographie, S&M und Prostitution, um ein paar Beispiele zu geben, werden von vielen anderen Buddhisten nicht geteilt. So wird dieses Buch vielleicht diesen Leuten was geben um darauf zu reagieren und darüber zu sprechen.

In der Zen-Schule war Sexualität nicht zu missbrauchen die einzige Richtlinie der vergangenen tausend Jahre oder so. Was zum Teufel soll das bedeuten? Als der Buddhismus nach Nordamerika verpflanzt wurde fassten viele Leute das als das auf was konservative amerikanische Christen so von sich geben, wenn sie über Sex reden. Aber ich glaube nicht, dass diese denselben Ursprung haben. Nicht wahr? Oder liege ich falsch? Nur du kannst es mit Gewissheit wissen.



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